Apr 11 2011
Die Dritte gewinnt in Hameln
Es war eine lange und kraftraubende Saison, und ich werde mich erst mal regen…, regener… - ich fahr erst mal in Urlaub
Karlheinz Riedle
10.04.11, 8:30 Uhr in Salzgitter: Stefan hat tatsächlich Flöten besorgt! Nach Volkers am Freitag getätigter Äußerung bezüglich der Steigerung unserer Gewinnchancen in der Rattenfängerstadt durch Herausholen unserer Flöten bei Spielbeginn hat sich dieses Thema immer weiter hochgeschaukelt, und am Ende hat Stefan mal eben ein Musikgeschäft aufgesucht und Flöten besorgt… Noch hört sich unser Geflöte nicht gut an, aber in der Offseason ist ja reichlich Zeit zum Üben. Bei der Hinfahrt entschieden sich Herbert und Andreas für das Berniemobil - sie werden gewusst haben warum. Das Steffiemobil wurde vom Fahrer, Sven, Kosche, Volker und mir bevölkert. Die knapp eineinhalbstündige Fahrt wäre fast einen eigenen Bericht wert, aber vieles würde sowieso der Zensur zum Opfer fallen. Deshalb an dieser Stelle nur mein Antrag an die Entscheider im Verein: In Zukunft will ich bei Auswärtsfahrten immer bei Stefan mitfahren dürfen!
ca. 10:00 Uhr: Die Uhren werden in Gang gesetzt, nicht ohne den vorherigen Hinweis des Hamelner Mannschaftsleiters, dass “eine von ihnen kaputt ist”. Das Rätselraten, um welche es sich handeln könnte, dauert etwa eine Stunde. Um 11:00 Uhr steht Bernie aufgabereif - und diesmal ist es eher eine Untertreibung meinerseits. Immerhin hat er eine funktionierende Uhr erwischt; da kann man noch ziemlich lange weiterspielen… Sven macht eine bahnbrechende Entdeckung: Ausgerechnet mit der Uhr am ersten Brett scheint etwas nicht in Ordnung zu sein! Er kommt dahinter, indem er die verbrauchte Bedenkzeit der beiden Spieler an Brett 2 zusammenzählt und dann die verbrauchte Bedenkzeit der beiden Spieler von Brett 1. Differenz = 15 Minuten!
12:00 Uhr: Sven einigt sich mit Peter Brunotte auf ein Remis! “Mein Mannschaftsführer hat gesagt ich darf das!”, meinte Sven anschließend. Tatsächlich gab ich allen Friedfertigen vor dem Mannschaftskampf grünes Licht, da es für uns - realistisch betrachtet - um nichts mehr ging. Die Schlussstellung gibt wohl auch nicht mehr her.
12:30 Uhr: Bernie reicht Gerhard Backert die Flosse! Der Hamelner hatte sicher mehr Spaß an dieser Partie als unser viertes Brett. Die Katastrophe ereilte Bernie bereits vor Beendigung der Entwicklung, aber er hielt dann noch bis zum 40ten Zug aus…
12:42 Uhr: Herbert schenkt mir sein Gewinnerlächeln! Die Fehler des Gegners wurden gnadenlos ausgenutzt. Damit hat unser achtes Brett 5 aus 9 geholt, seine Gewinnerwartung bei weitem übertroffen und fast 100 DWZ-Punkte dazugewonnen!
13:08 Uhr: Mein Sieg bringt uns in Front, nachdem es zwischenzeitlich danach aussah, als hätte ich den Partner entkommen lassen. Weniger euphemistisch ausgedrückt: Rybka hält meine Position für verloren (Volker übrigens auch!).
In den nächsten eineinhalb Stunden passiert dann erst mal nicht so viel - Sven und ich analysieren ein wenig, quatschen dummes Zeug und denken uns eine Choreografie für unseren Einmarsch beim Italiener aus, da es am Sieg inzwischen kaum noch Zweifel geben kann. Andreas hat eine Qualle mehr, Stefan und Kosche jeweils einen gesunden Bauern. Man träumt vom möglichen 6 - 2 …
Kosche verpatzt seine aussichtreiche Stellung, der Mehrbauer verschwindet und sein Gegner lehnt ein Remisangebot ab! Unseren drei noch spielenden Musketieren hatte ich erlaubt, auf Gewinn zu spielen - solange sie nicht überreißen! Drei Remisen würden genügen…
14:35: Andreas macht das 4 - 2! Wahrscheinlich die beste Saisonleistung unseres siebten Brettes. Andreas hat sich im Laufe der Saison Stück für Stück gesteigert, aber manchmal taktische Schnitzer eingestreut. Immerhin verzeichnet auch er einen erklecklichen DWZ-Zuwachs…
Jetzt muss ich als Mannschaftsleiter aktiv werden! Stefan denkt gerade angestrengt über seinen nächsten Zug nach, weiß aber noch nicht, das er nur Remis braucht. Nach etwa zehn Minuten blickt er vom Brett auf, und ich kann ihm endlich zu verstehen geben, dass Andreas gewonnen hat.
14:45 Uhr: Stefans Remisabgebot wird von Friedrich Schwekendiek sofort akzeptiert! 4,5 - 2,5 : Die Dritte, die einige Vereinsmitglieder am liebsten wegen Chancenlosigkeit gar nicht in der Verbandsliga starten lassen wollten, hat unglaubliche 9 - 9 Mannschaftspunkte erkämpft!
Inzwischen zeichnet sich ein Remis bei Kosche ab, aber sein Gegner hat einen Springer gegen den Läufer, was in der gegebenen Stellung wohl einen kleinen Vorteil darstellt. Dieser ist allerdings eher akademischer Natur; denn selbst wenn die Stellung irgendwie zu gewinnen sein sollte, so fehlt es den allermeisten Verbandsligaspielern an der nötigen Technik, es zu beweisen.
Unterdessen konnten wir zu viert an unserer Choreografie arbeiten und uns gegenseitig versichern, was für eine fantastische Saison wir miteinander verbringen durften: Das unerwartete Unentschieden gegen unsere Zweite am ersten Spieltag, die knappe Niederlage gegen den souveränen Aufsteiger Caissa Wolfenbüttel (Glückwunsch an meinen Ex-Verein!), die unangenehm deutliche Klatsche in Bad Harzburg, der Pflichtsieg gegen Northeim, die Niederlagen gegen Peine und Braunschweig. Das alles, ohne unsere gute Stimmung allzu sehr trüben zu lassen. Dann der bemerkenswerte Endspurt mit den knappen Siegen gegen Hildesheim, sowie in Wolfsburg und Hameln.
15:39 Uhr: Kosche nimmt das Remisangebot von Lutz Göing an! Endstand: 5 - 3 für die Dritte! Die Dritte die geht so… Den Bericht über die Rückfahrt schreibe ich lieber nicht…;-)
Irgendwie fehlte in Deinem Bericht ein Ergebnis - Sven, Bernie, Otti, Herbert führen 3:2 (wie das, 5 Partien- 4 Spieler???), Andreas, Stefan und Kosche spielen noch - ach klar, Volker spielt immer remis - das musst Du gar nicht schreiben.
Volker und Herbert waren fast gleichzeitig fertig. Sorry, Volker! Danke André!
Für die ganz Genauen: Andreas Krüger - Volker 1/2 um 12:40 Uhr!