Feb 20 2011
NPMM: Auswärtserfolg in Oldenburg
Eigentlich war unser heutiger Pokalkampf gegen Union Oldenburg so glatt gelaufen, dass ich es bei einem den Verlauf zusammenfassenden Kommentar bewenden lassen wollte. Aber dann hat Andy seine Notation rumgeschickt, und offenbar hatten wir heute zumindest an einem Brett ziemliches Glück.
Zunächst aber etwas völlig anderes:
Schuette - Zeltwanger nach 21.Ta1-c1
André an Zwei gewann nach etwa 2,5 Stunden an dieser Stelle eine Qualität mit 21…Ld4. Wieder mal ein Punkt für John Nunns Behauptung, kollineare Züge (”[…]a move such as this, in which two opposing pieces face each other, and one slides along the line of attack without capturing the enemy piece”, Nunn z.B. hier, etwa Seitenmitte) würden besonders häufig übersehen.
Mit dieser Gewinnstellung im Rücken und der Erkenntnis, dass alles kann, aber nichts muss, konnte ich entspannt an der Aufrechterhaltung meiner Initiative arbeiten, für die ich an Eins in folgender Stellung
Mueller - Wittje nach 13…Tf8-e8
14.h4 hatte finden müssen. 14…Lxh4 scheitert dann an 15.Lb5 Lb7 16.De4 mit Doppelangriff, die Absicht h4-h5 ist thematisch und unangenehm. Allerdings war die Stellung ein alter Hut, und wie in Sermek-Mikhalchishin, Ptuj 1995 kam 14…Lf8 15.Lg5 Le7 16.Tfe1. Erst hier wich Schwarz mit 16…Lxg5 von unseren Vorgängern ab (dort war noch 16…Lb7 17.Dd2 mit Remisschluss geschehen).
Nachdem André seine Gewinnstellung verwertet hatte, gewann auch ich vor der Zeitkontrolle - Berthold konnte mit knapper Zeit seine Stellung nicht halten.
Damit war unser Weiterkommen schon klar, zumal Otti schon recht früh in ein Endspiel gelangt war, in dem er bequem auf zwei Resultate spielen konnte und, um es vorweg zu nehmen, das aus unserer Sicht wünschenswertere erzielte.
Und damit zu Andy an Drei und einem kleinen Quiz. Zwei Diagramme, und in beiden gewinnt der gleiche weiße Zug:
Warns - Klein nach 29…b7-b6
Warns - Klein nach 32…Le6 - f7
Es ist übrigens nicht einzügig.
An beiden Gelegenheiten ging Warns vorbei, und so lautete der Endstand 3,5-0,5 für uns.
Meine Kiste gibt mir Vorteil nach der ausgelassenen Ausgleichschance 20. …-d3, bzw. 21. …-d3. Allerdings werden manchmal auch noch so verdoppelte Mehrbauern von Kisten oft überbewertet… . Entscheidenden Vorteil hatte Weiß erst, als die Bauern ins Laufen kamen und dem armen schwarzen Springer die besten Felder klauten. Schwarz fand in Zeitnot nicht die beste Verteidigung. Das für uns weniger wünschenswerte Ergebnis lag durchaus im Bereich des Möglichen.
Ihr habt Euch übrigens als einziger “Noch”-Landesligist für das Pokalhalbfinale qualifiziert. Die restlichen drei Mannschaften sind alles Oberligamannschaften!
Na und?
Ob das so okay ist? Hameln lässt Stephan Rust an Brett 2 und 3 spielen. Er holt zwar nur einen Punkt, aber seltsam ist das schon. http://www.niedersaechsischer-schachverband.de/ligen/pokal-1011/?staffel=568&r=
Und Göttingen braucht nur anzutreten.
Letztes Jahr ging es Göttingen in der vierten Runde auch schon so :D
Der Zweiten ging es ja am Sonntag auch so :D
Mann, sind wir in NDS ein alter als auch unglaublich starker Verband! Da kommt auch kein Garri dran.
Gefunden unter
http://www.niedersaechsischer-schachverband.de/ligen/pokal-1011/?staffel=568&r=statistik
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Auszug daraus:
Statistiken für Pokal-MM 2010/2011
Ein in dieser Staffel eingesetzter Spieler hat durchschnittlich eine DWZ von 428117 und ist 434843 Jahre alt. Der Top-Scorer mit 3 Punkten aus 3 Partien ist Fabian Müller (SVg Salzgitter). Der Remiskönig mit 2 Remis ist Roland Kleinschroth (WB Eilenriede). 5 Spiele wurden kampflos verloren gegeben, das sind 4%. Von den 115 wirklich gespielten Partien sind 32% Remis ausgegangen. Die Weißspieler haben einen Score von 53%, der Score von Schwarz ist 44%.
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Wie ist denn die letzte Runde am Sonntag bei euch gelaufen? Wir haben leider gegen Göttingen verloren. Der Ergebnisdienst der Pokal-MM war auch mal schneller.
Danke, Dennis
Wir sind kampflos ins Finale gekommen.
Danke für die Info! Dann mal viel Erfolg im Finale!