Mai 25 2008
Philidor reloaded
Auf Wunsch eines Namensvetters von mir (wer mag das gewesen sein …Fabian Czerny war’s nicht) werde ich am Dienstag erklären, wie man am schlechtesten versucht, das elementare Endspiel Dame gegen Turm nicht zu gewinnen. Bei allgemeinem Interesse hole ich kurz nach 19:00 Uhr das Demobrett raus.
Als Einstieg habe ich hier mal ein Diagramm mit der wichtigsten Grundstellung hochskaliert (tolles Wort):
Philidor 1777
Um diesen Endspieltyp zu verstehen, ist die Kenntnis dieser konkreten Stellung unabdingbar.
1.Dd4+?!
Noch kein direkter Fehler, aber ein Schritt in die falsche Richtung. Der einfachste Weg, den Gewinn zu ruinieren, ist das Dauerschach nach 1.Da5+ Kb8 2.Dd8+. Eine andere Möglichkeit bestand in 1.Dc8 Tb6+ 2.Kc7! Tc6+ 3.Kxc6 Patt.
1. …Kb8 2.Dh8+ Ka7 3.Dd8?
Nun kommt Weiß dem Gewinn gefährlich nahe. Er konnte stattdessen immer noch gefahrlos das Dauerschach nach 3.Da1+ wählen.
3. …Th7
Das ist das Problem. In Zugzwang geraten, muss Schwarz Turm und König voneinander trennen. Das erhöht das Risiko für Weiß, aus Versehen einen Doppelangriff auszuführen.
4.Dd4+ Kb8 5.De5+ Ka7 6.Da1+ Kb8 7.Db1+?
Da ist es passiert! Der gröbste Bock kommt aber erst noch …
7. …Ka7 8.Dxh7+??
Jetzt ist der Gewinn natürlich kaum noch zu vermeiden.
So läuft das also! Der Bericht des Kollegen passt mir nicht? Kein Problem: Kündige ich eben eine Lehrveranstaltung an und tarne das als startseitentaugliche Bekanntmachung! Nun im Ernst: Schön, dass Fabian seinen Spaß am Schach und seinen Humor zurückgefunden hat!
Wenn du ein vernünftiges Angebot unterbreitest, dann dauert es keine dreißig Sekunden und dein Beitrag steht wieder oben :)
Keine dreißig Sekunden? Du hast zwei Stunden für einen ganzen Bericht gebraucht!
Es wäre interessant zu erfahren, womit man den Webmaster bestechen kann… . Ein Versuch: Ein Stück Schachtorte im Mai nächsten Jahres?