Jan 10 2008
Travemünde-Open
Wir reisten am 2ten Weihnachtstag abends an und die Fahrt verlief ausnahmsweise einmal problemlos. Doch die abendliche Suche nach einem McDonalds entpuppte sich als Debakel, denn der nächste war in Lübeck und die Fahrt dahin wurde sehr teuer aufgrund von Maut und Blitzgerät.
Trotzdem verlief die erste Runde ohne Überraschungen, da alle außer Philipp aufgrund ihrer Elo/DWZ in der oberen Hälfte gesetzt waren und die Partien problemlos gewannen. Philipp verlor leider gegen einen Lübecker mit 2400 Elo, obwohl er von einem im Bild sichtbaren, unbekannten Herren Cola gesponsort bekam.
Die zweite Runde verlief dann nicht für alle gut. Andy gab einen halben an einen nominell 500 DWZ Punkte schwächeren Gegner ab, weil er einen einzigen Zug übersah, der ihn das ganze Turnier verfolgen würde “Wie blind muss man sein, um dieses Dauerschach zuzulassen? “, echauffierte sich Andreas Klein nach seiner Partie. Marcel dagegen besiegte seinen leicht stärkeren Gegner, Fabian verlor gegen einen leicht stärkeren Magdeburger. David wiederum besiegte seinen Gegner ohne größere Probleme, da er noch immer obere Hälfte war.
Ich verlor gegen einen blitzenden FM und Philipp holte leider nur einen halben gegen einen 1400er. Damit hatten nur David und Marcel noch nichts abgegeben. In der dritten Runde zog Andy richtig an und rang dem GM Kalinitschew einen halben Punkt ab, der intelligenterweise erst begann zu überlegen nachdem das Remis nicht mehr zu vermeiden war.
Marcel verlor, doch Fabian gewann souverän gegen seine 700 DWZ Punkte schwächere Gegnerin. David verlor gegen einen leider stärkeren Verwandten von Marcels Gegner aus der zweiten Runde,
und ich gewann gegen meinen barfüßigen und schwächeren Gegner. Philipp punktete auch und hatte nun 50%.
Zum Einstieg in die vierte Runde eine kleine Aufgabe aus Fabians Partie: Fabian spielte T8e7, welcher aber noch Le6 als Verteidigung zulässt. Welcher Zug ist genauer?
Fabian gewann diese Partie trotzdem gegen Marcels Zweitrundengegner.
Andy verlor nachdem er einen Bauern gegeben hatte, ihn aber nicht zurückbekam, das Endspiel gegen einen 1800er. Wahrscheinlich wegen seiner Versuche aktiv zu spielen, anstatt einfach den Bauern zu blockieren.
Marcel verlor deutlich gegen den GM Karpatchev
und David musste sich einem Einheimischen geschlagen geben. Philipp holte einen halben. Ich verlor gegen den späteren Turniervierten FM nachdem ich einen Bauern mehr hatte und durchaus besser stand. Dies ist die Stellung in der Weiß Tc1 spielte und den Bauern auf f4 stehen ließ.
Danach ging es für mich abwärts.
Die nächste Runde wurde ganz nach DWZ entschieden, nur ich schaffte es nach besserer Stellung noch gegen einen 1800er zu verlieren der überflüssigerweise auch noch einen Cowboyhut trug und schlechte Witze riss.
Andys Partie in dieser Runde beinhaltete des öfteren taktische Bauerngewinne oder Figurenabtäusche, aber das Endspiel wurde souverän von ihm gewonnen. In der sechsten Runde wurden David und Fabian gegeneinandergelost und spielten nach Damenopfer und folgendem Dauerschach remis.
1. e4 d6 2. d4 Nf6 3. Nc3 g6 4. f4 Bg7 5. Nf3 c5 6. Bb5+ Bd7 7. e5 Ng4 8. e6 fxe6 9. Ng5 Bxb5 10. Nxe6 Bxd4 11. Nxd8 Bf2+ 12. Kd2 Be3+ 13. Ke1 Bf2+ 14. Kd2 Be3+ 15. Ke1 Bf2+ 1/2-1/2
“Nach der Eröffnung stand ich völlig auf Verlust, ich werde nie mehr 3. Sc3 im Königsgambit spielen, versprochen! ” , ist Andys Aussage über seine Partie, doch er erkämpfte sich trotzdem ein remis. Ich schaffte es leider auch nicht gegen einen 1700er zu gewinnen und somit gewann als einziger Philipp. Die letzte Runde schaukelte Andy locker nach Hause und sicherte sich damit 4.5 aus 7. Marcel spielte remis und erreichte damit 4 Punkte. Fabian hielt ein verlorenes Endspiel remis und kam damit auch auf 4 Punkte. Hier gewinnt sehr einfach Sxf6, und die schwarze Dame wird Matt setzen. Doch Schwarz wickelte mit Kb4 ins Remis ab.
David verlor eine gewonnene Partie durch einen Denkfehler: Er spielte Db1 und übersah Dxc8. T8c2 hätte einfach gewonnen.
Ich konnte noch gegen einen knapp 1800er punkten und kam letztendlich auf 3.5 Punkte.
Abschließend muss erwähnt werden dass wir unsere Tradition fortgesetzt haben und die Mehrheit DWZ-Punkte gespuckt hat, nur Marcel und Fabian konnten sich verbessern.
Aber trotzdem war es ein schönes Turnier und ich werde nächstes Jahr wohl auch wieder mitspielen.