Schachvereinigung Salzgitter e.V.

Wir wollen Außenseiter sein. Wir schleichen uns einfach an die Favoriten heran und beißen sie!

Tracy McGrady, Basketballer (Houston Rockets)
 

Auswärtsspiel in Hannover, Udo an die Erste abgegeben, mangelndes Selbstvertrauen und die rote Laterne fest im Griff. Eigentlich konnte es nur schief gehen! Es dauerte wirklich nicht lang, bis sich meine Befürchtungen zu bestätigen schienen, denn Jürgen stellte mal eben im fünften (!!) Zug zwei Bauern ein. Einige Minuten später übersah Jolo ausgangs der Eröffnung einen fiesen taktischen Schlag seines Gegners. Wahrscheinlich ließ sich seine Stellung irgendwie halten, aber wenn man erstmal aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist…

Jedenfalls stimmte uns Jüs Stellung zuversichtlich. Um 11:40 Uhr meldete Siggi ein fast schon historisches Ereignis: Er errang als Schwarzer an Brett 4 einen halben Punkt! Alle anderen Partien liefen noch. Dieses “Bremsremis” wird Siggi jetzt dringend gebraucht haben. Man weiß nie so genau, was nach einer Niederlage zu tun ist; soll man vorsichtig agieren und rechtzeitig Remis anbieten oder mit ganzer Kraft um den vollen Punkt kämpfen. Was man nach drei Klatschen tun sollte ist hingegen klar. Siggi hat absolut richtig gehandelt!

Um 12:20 Uhr gab Jolo den Widerstand auf. Wir lagen also mal wieder hinten. Von nun an ging es in den meisten Partien drunter und drüber. Das Blatt wendete sich schneller und häufiger als die Muster in einem Kaleidoskop. In der Zeitnotphase stellte Mikels Gegner einen ganzen Turm ein! Um 13:45 Uhr meldete Jürgen sein Ergebnis: Sieg! Was soll das dämliche Bauernzählen und Abschätzen positioneller Vor- und Nachteile? — Abgerechnet wird am Schluss! Um 14:10 Uhr meldete Mikel Vollzug; leider auch Sebastian, bei dem der Schuss diesmal nach hinten losging. 2,5 - 2,5 und drei Partien offen. David und Jü standen aussichtsreich, während ich in meiner Partie nach langem Bangen wieder Hoffnung zu schöpfen begann.

Um 15:00 Uhr konnte ich meiner Gegnerin Iris Mai zum Sieg gratulieren. In diesem Turmendspiel hingen die Trauben für mich eindeutig zu hoch. Um 15:25 Uhr strich David den inzwischen erwarteten Punkt ein. Er ließ seinen drei Niederlagen in dieser Saison eine Kampfpartie folgen, was sich für ihn als richtiges Rezept erwies. Bei Jü sah es schon lange nach Remis aus, aber dieser Kämpfer arbeitete wie immer bis zur letzten Patrone und zwang seinen Gegner in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern noch zu etwas Präzision in der Verteidigung. Um 15:30 Uhr stand als Endergebnis ein unter dem Strich verdientes 4 - 4 fest. Jü musste seinem Gegner letztlich doch die Flosse zum Friedensschluss reichen, weil König und Läufer gegen König laut Regel Remis ist.

Die Mannschaft beginnt wieder zu leben! Mikel erwies sich als ein Glücksgriff für unser Team, denn er überzeugte nicht nur spielerisch, sondern bewies einmal mehr, dass er bei uns eigentlich ein wichtiger Part bei der schwer in Worte zu fassenden Mischung der “Chemie” im Team ist. Siggi wird im nächsten Jahr mit neu gefundener Sicherheit ebenfalls ein wichtiger Baustein für die Verbesserung unserer Mannschaftsergebnisse sein, während Jürgen, zumindest was das Resultat betrifft, den positiven Trend fortsetzen konnte. David hat nach seinem Ausflug in die höheren Sphären der Oberliga jetzt auch rechtzeitig die Trendwende geschafft, sodass wir auf ein erfolgreiches Jahr 2008 hoffen dürfen. Vielleicht geht Jolos Wunsch nach einem Derby gegen die Dritte ja tatsächlich in Erfüllung.

Als Schmankerl zum Abschluss sei noch darauf hingewiesen, dass wir die fragwürdige Ehre, die “rote Laterne” durch die Gegend zu tragen, an das Team aus Ricklingen abgegeben haben. Das ist der verdiente Lohn für unsere Bemühungen und ein kleiner Fingerzeig auf den Umstand, dass uns das “Glück” wiedergefunden zu haben scheint.

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