Feb 03 2019

Zurück im Aufstiegsrennen!

Veröffentlicht von David Riemay um 21:19 unter Allgemein

Nach der bitteren Niederlage im letzten Spiel gegen Hameln gab es heute gegen Peine nur ein Ziel: Irgendwie gewinnen und auf Ausrutscher von Hameln hoffen…

Nachdem wir mit Müh und Not 8 Leute zusammenbekommen hatten ging es um 10h gegen leicht geschwächte Peiner, die ohne ihr nominelles Spitzenbrett Jürgen Garbuszus aufliefen. Nachdem zunächst an den meisten Brettern wenig passierte, gewann Otti an Brett 8 eindrucksvoll die Qualität. Gerade hatte er den starken Zug 13. c5! gefunden, der unangenehm cxd6 droht und die Dame kann wegen Lf4 nicht wiedernehmen.

Otti gewinnt Qualität

Der Computer hält Züge wie 13…h6 noch am besten, am weißen Vorteil führt aber kein Weg vorbei. Ottis Gegner Stefan Kück spielte daher das prinzipielle 13…dxc5, was nach 14.Lf4 allerdings ebenfalls die Qualität verliert (Da auf Ta8/c8 Lxb7 folgt). Diese verwertete Otti sehr genau und druckvoll und holte nach 29 Zügen das 1:0!

Die anderen Stellungen schienen mir allesamt unklar nach knapp 2 Stunden nur  an Brett 7 schien auf sehr gutem Wege.

Czada - Hesse

hatte gerade gegen Roland Czada 19…h4 gezogen mit einer klaren Drohung: Lxg2 nebst h3! Allerdings ist diese Drohung eigentlich gar keine, da nach 20….Lxg2 21. Lxg2 h3 22. Dxe4 kommt, was das Matt deckt und den Bauern zurückgewinnt. Das von Weiß gewählt 20. d3? hat allerdings das Problem, das genau diese Dxe4 Idee nicht mehr funktioniert und daher 20….Lxg2! einen Bauern bei starkem Angriff gewinnt. Diesen verwertete Jü sicher und gewann durch ein hübsches Matt indem er auch seinen zweiten Läufer opferte! 5,5 aus 6, bärenstarke Saison von Jü!

Lars stellte an Brett 5 gegen Elias Behme früh einen Bauern ein bei zusätzlich schlechter Stellung. Die entgegengesetzten Rochaden kamen seinem Spiel natürlich entgegen, sein Gegner kam mehr und mehr vom richtigen Weg ab und gab dann unnötig eine Figur, die Lars am Ende souverän verwerte. 3:0 für uns!

Ich selber spielte an Brett 2 gegen Artur Kück zunächst relativ solide und stand schnell besser, da klar besser entwickelt und aktiver. Schwarz hatte Schwierigkeiten sinnvolle Züge zu finden aber verteidigte sich lange sehr gut.

Riemay

Hier hatte ich gerade 26. g4! gezogen, welches droht die Diagonoale b1-h7 für den Läufer zu öffnen. Das muss Schwarz unter allen Umständen verhindern und wäre darum gut beraten, den Bauern stehen zu lassen und mit 26…Ta4 etwas Gegenspiel zu suchen, wobei die Stellung trotzdem klar besser bleibt für Weiß. 26…fxg4 führte in der Partie nach 27. Sxg4 Sxg4 28. Dxg4 schnell zu Problemen durch De7 nebst Dh7+, so dass ich bald die Partie gewinnen konnte.

Relativ zeitnah mussten wir dann unsere erste Niederlage des Tages hinnehmen, Siggi verlor an Brett 4 gegen Julian Remmert. In völlig ausgeglichener Stellung stellte er leider einzügig einen Turm ein.

Doch das machte nichts, da ein anderer Lau uns den Mannschaftssieg klar machte. Udo wickelte an Brett 3 mit Schwarz gegen Imad Eddin Abo Bakar in ein Endspiel ab, das trotz kleines Vorteils für Udo eigentlich Remis sein sollte, wobei Weiß aufpassen . Mehrere kleine Ungenauigkeiten des Gegners konnte Udo dann nutzen um klarer in Vorteil zu kommen.

Udo

Hier hatte Udo gerade 35….h5 gespielt und Weiß sollte unbedingt 36. h4! spielen um am Königsflügel alles zu schließen, danach wird es schwer werden für Schwarz Fortschritte zu machen. Doch 36.Kc2? h4! gibt Schwarz auf einmal gute Siegchancen, da der schwarzfeldrige Läufer aktiv wird und über f2/e1 irgendwann eingreifen kann. Bald danach kamen die schwarzen Bauern am Damenflügel ins Rennen und Weiß musste seinen Läufer dafür geben. 5:1 für uns, Mannschaftssieg klar gemacht!

Da Lucas und Ernst noch eine Weile spielten, feierten wir unsere Siege (Auch die 2. hatte bereits gewonnen, Glückwunsch dazu!) beim Italiener um die Ecke. Lucas stand an Brett 1 gegen Marco Drewes mit Schwarz immer etwas gedrückt und lange leicht schlechter, verteidigte sich aber zäh und stand irgendwann vielleicht auch besser. Am Ende wurde es ein Remis!

Ernst spielte an Brett 6 gegen Omar Zuri eine Partie in der es munter auf und ab ging, erst hatte Ernst eine Qualität weniger, dann auf einmal zwei Bauern dafür mit Siegchancen, dann sah es wieder klar verloren aus, auf einmal hatten beide Damen und nun lehnte Ernst das Remis zunächst ab. Nach einer Weile einigten sich dann beide aber doch auf Remis, spannend war es allemale!

Damit gab es am Ende ein für meinen Geschmack etwas zu hoch ausgefallenes 6:2 für uns.

Die für uns gute Nachricht folgt zum Schluss: Hameln spielt nur 4:4 und damit liegen alle Chancen auf den Aufstieg wieder bei uns. Dank nach Hildesheim von hier aus!

Aber wie heißt es so schön: Abgerechnet wird zum Schluss, in den beiden letzten Runden kann noch viel passieren

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5 Kommentare to “Zurück im Aufstiegsrennen!”

  1. am 04 Feb 2019 um 19:43

    @David: Danke für den schönen Bericht. Das mit der “bärenstarken Saison” muss ich an dich zurückgeben. 100 % an Brett 2 sind schon ein echtes Wort und eigentlich (mindestens) FM-würdig. Zu deinem letzten Satz muss ich aber sagen, wir haben noch drei Runden - Fallersleben, Königsspringer und Tempo Göttingen II - und am Ende am Besten 16 Mannschaftspunkte.

  2. Ottiam 04 Feb 2019 um 22:47

    @Jü: Wir haben noch drei Mannschaftskämpfe; trotzdem kann in den beiden letzten Runden noch viel passieren;-)

  3. am 04 Feb 2019 um 23:44

    @Otti: Dies kann ich allerdings nicht abstreiten …

  4. am 11 Feb 2019 um 21:39

    Spannung oder “lange Weile”: Die Ausgangslagen in der Verbandsliga-Ost und der Landesliga-Nord könnten nicht unterschiedlicher sein! Während in der VL-Ost noch drei Mannschaften im Aufstiegskampf sind und sechs (!) im Abstiegskampf (bei voraussichtlich 2 Absteigern) - nur für Königsspringer scheint alles klar zu sein, ist in der LL-Nord tatsächlich bereits jetzt alles entschieden! Es wird dort nur einen Aufsteiger und einen Absteiger geben. Der Absteiger stand bereits bei Saisonbeginn durch den Rückzug von Esens fest. Den Aufstieg hat sich Favorit Kirchweyhe gesichert, indem sie ihren Hauptkonkurrenten Lilienthal am 6. Spieltag mit 6 GM!! und 2 FM besiegen - der Gegner konnte mit “nur” einem GM und zwei IM halt nicht ausreichend Gegenwehr bieten - wohlgemerkt: in der Landesliga!
    Ich persönlich finde etwas Spannung dann doch “schöner”. Wofür fährt man den am Sonntag Morgen los? Nur um Schach ohne jegliches zu erreichendes Ziel zu spielen - außer natürlich einer “schönen Partie”? Was meint Ihr?

  5. Ernstam 12 Feb 2019 um 13:11

    An einem Spieltag in der Landesliga 5 GM einzusetzen finde ich OK, aber 6 ist vielleicht schon etwas übertrieben.

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