Sep 04 2012
Apolda
Vom 30.8.bis zum 2.9. vergnügten Theodor und ich uns in Apolda. Theo wahrscheinlich mehr als ich, weil ich das ein oder andere zu arbeiten hatte, während er Schach spielen durfte :). Das alljährliche Open verfügt mit bereits 21 Ausrichtungen über eine echte Tradition, aber die Kleinstadt in Thüringen dürfte in Schachspielerkreisen auch deswegen ein Begriff sein, weil der aktuelle Bundesnachwuchstrainer dort beheimatet ist.
Die Apoldaer Luther-Kirche
Leider ist mir kein Foto gelungen, das ich mit “Theo unter den wachsamen Augen des Bundesnachwuchstrainers” oder ähnlichem hätte unterschreiben können, obwohl Bernd Vökler jeden Tag da war. Eine Unart sei das ja, so Bernd, so weit anzureisen und dann nicht mitzuspielen. Diesmal hätte ich ja echt gerne, aber ich musste lernen…
Ohne Google eine echte Herausforderung: Wessen Denkmal ist das? (Lösung unter dem Foto, zur Ansicht markieren):
Verdienstvoller Sohn der Stadt: Verleger Christian Zimmermann
Ich war das erste Mal in Apolda - ich richte meine Turnierbesuche ja immer nach den Kids aus, die ich mitnehme, und normalerweise sind die niedersächsischen Sommerferien früher zu Ende. Ich hatte ja vorher schon den Verdacht, dass die alljährlich hohe Teilnehmerzahl kein Zufall ist, und kann befinden, dass das Open hervorragend organisiert war. Es gab sogar ein Programmheft:
Programmheft!
Für die meisten Teilnehmer sicherlich noch wichtiger: Die großzügigen Analysemöglichkeiten:
Analyseräume
Die Analyseräume waren im ersten Stock; auf der Empore über dem Spielsaal war die Turnierleitung beheimatet:
Schiri-Bereich
Das Spiellokal von außen, die Apoldaer Stadthalle:
Stadthalle
Eine Fahrt nach Apolda hatte ich ja schon immer mal im Blick gehabt, aber seit einiger Zeit gibt es einen zusätzlichen Grund hinzufahren. Norwin und Fabian wohnen und studieren nämlich im 15-20 Kilometer entfernten Jena. Fabian war zwar leider nicht da, während Theo und ich drei Nächte lang die Wohnatmosphäre bereicherten, trotzdem war der Besuch bei Ex-SVGler Norwin schön (und günstig, danke Norwin! :)).
Diskutiert nicht nur gern über Determinismus, sondern hat auch einen Wasserkocher, der blau leuchtet: Norwin
Schachlich war das Turnier für Theo anfänglich ein hartes Brot. Die ersten zwei Runden gegen deutlich stärkere Gegner hätte ich, wenn ich Trainingspartien geplant hätte, nicht besser konzipieren können, jeweils Materialvorteil Theo gegen dynamische Möglichkeiten Gegner. Wobei objektiv die erste Partie gewonnen, die zweite großteils eher schwierig war. Die dritte Partie, in der Theo trotz 0/2 noch einen 1700er zugelost bekam, war dann eine ziemlich klare Sache. Samstag erstmals gepunktet, das Remis in Runde vier gegen einen nominell klar schlechteren Spieler in besserer Stellung mag aber vor allem dem unterschwelligen Wunsch, nicht mehr auf null Punkten zu sitzen, entsprungen sein :). In Runde fünf überzeugender Sieg, in Runde sechs Verlust in chaotischer Partie mit beidseitigen Chancen.
Runde sieben: Noch ist zur Seite gucken erlaubt…
Sieg in Runde sieben, 2,5 aus 7, bestimmt viel gelernt. Ich bin zufrieden. Theo eher nicht. Beides gute Zeichen :).
Edit: Der Turniersaal, ich hab’ den Turniersaal vergessen…:
Spielsaal von der Empore gesehen
Vielleicht hättet ihr euch zum Anlocken des Bundestrainers Simons und mein Hemd ausleihen sollen :) In Dresden damals hat er jedenfalls ein bißchen schräg geguckt :)
Noch effektiver wäre es vielleicht gewesen, uns Bernd auszuleihen :)