Apr 28 2009

Die Blamage der Zweiten

Veröffentlicht von Michael Othmer um 15:09 unter Mannschaft

Mann, sind wir schlecht!

ERNST ABEL beim Stand von 2,5 - 4,5
 

Bereits zum siebten Mal in dieser Saison und zum fünften Mal in Folge konnten wir gestern unseren Gegnern zum Gewinn eines Mannschaftskampfes gegen uns gratulieren. Das ist definitiv zuviel! Hatten wir früher manchmal das Glück auf unserer Seite, so lief diesmal an einigen Brettern alles schief, was nur schieflaufen konnte. Doch mehr dazu später…

11:55 Uhr: Andy nahm das Remisangebot seines Partners Aleksandar Vujevic an. Einige Spieler meiner Mannschaft verstanden diese Entscheidung zwar nicht, aber in der Vergangenheit habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, wenn man seine Mannschaftskameraden nicht gegen ihren Willen zum Weiterspielen drängt. Das Doppelturmendspiel hätte übrigens auch einiges an “Kooperation” des Gegners verlangt, um am Ende vielleicht doch nicht mit Remis zu enden.

13:40 Uhr: Sebastian brachte uns mit einer interessanten Angriffspartie in Führung. Nachdem die Eröffnung zu einer Sebastian offensichtlich behagenden Position führte, hat unser achtes Brett den Druck immer weiter erhöht, bis die gegnerische Verteidigung schließlich zusammenbrach. Anschließend versäumte es der Hannoveraner (unser “bestes Pferd im Stall”) nicht darauf hinzuweisen, das er prozentual gesehen unser Topscorer ist.

Die Geschehnisse im Verlauf der nächsten 25 Minuten habe ich, weil schon wieder in Zeitnot, gar nicht richtig mitbekommen. Jedenfalls lagen wir nach der ersten Zeitkontrolle plötzlich 1,5 - 3,5 im Rückstand. An zwei der drei Bretter, die zu diesem für uns betrüblichen Zwischenstand führten, hätte man bei meinem letzten Rundgang vor dem Zeitnotgehacke, ohne als unverbesserlicher Optimist zu gelten, Siege für unsere Jungs vorhersagen können… .

14:00 Uhr: Udo ging gegen Lehmann chancenlos unter. Unser Spitzenbrett stand bereits zu einem frühen Zeitpunkt derartig schlecht, dass jedes Remisangebot seinerseits als Unverschämtheit aufgefasst worden wäre. Michael Lehmann ließ sein Opfer nicht aus dem Würgegriff entkommen.

Immer noch 14:00 Uhr: Christian verpatzte seine hervorragende Stellung gegen Klingebiel zum Verlust. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet! Beim Blättern in den an meinem Tisch abgelegten Partieformularen fand ich dann noch den Zettel von Philipp: Niederlage gegen Scheer! Als ich unser sechstes Brett während des Kampfes fragte, wie ihm seine Stellung denn gefalle, vermittelte er mir den Eindruck, sie gewinnen zu können. Computer bestätigen, dass hier kein jugendlicher Überschwang im Spiel war. Kurz gesagt: Philipp hat eine glatte Gewinnstellung zum Verlust verdorben.

14:15 Uhr: Ernst sah sich gezwungen, im Turmendspiel gegen Wittur eine dreimalige Stellungswiederholung herbeizuführen. Zwischenstand: 2 - 4 !

So oblag es dann Sven und mir, wenigstens halbwegs unsere Ehre zu verteidigen. Die besseren Gewinnchancen hatte ich, aber ein abermals demonstrierter phänomenaler Mangel an Technik, eine höchst unpraktische Herangehensweise, sowie eine bereits um die Ecke schielende zweite Zeitnotphase führten dazu, dass ich die Partie zum Remis verdaddelte. 14:40 Uhr: Otti - Backhaus remis. Zeitverbrauch Weiß: 2:50 Std.; Schwarz: 1:46 Std.

ca. 16:30 Uhr: Sven beglückte uns mit einem nicht unbedingt zu erwartenden Gewinnpunkt. Über diese Partie und die wunderschönen Endspielwendungen ist bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet worden. Endstand: 3,5 - 4,5 !

Der angestrebte Klassenerhalt ist dennoch geschafft worden, denn wie sagte K.-O. vor einigen Wochen so lakonisch wie treffend: “Ihr habt das Glück, dass andere noch schlechter sind als ihr!”

Ein Kommentar to “Die Blamage der Zweiten”

  1. Jürgenam 29 Mai 2009 um 19:45

    Otti,

    über 27 mögliche Spiele der zweiten Mannschaft von SVG Salzgitter in den vergangenen drei Jahren hast du 29 “Berichte” “gebracht” - oft lang, doch niemals langatmig, vielmehr informativ und recht sachlich (manchmal “zu sachlich” im Angesicht deiner spannenden Halsschlagadern) … und dann endlich: so spannend unterhaltsam und so erhofft, dass wieder einer kommt …

    Jürgen

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