Apr 28 2009

Das Team 2008/2009

Veröffentlicht von Michael Othmer um 15:22 unter Mannschaft

Ich habe mir immer vorgestellt, ich wäre ungerecht zu mir und zur Mannschaft, wenn ich nicht immer meine beste Leistung bringe

DANNY GRANGER, Basketballstar (Forward/Guard) des NBA-Teams Indiana Pacers
 

Wie immer möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, meine Mitspieler kurz vorzustellen:

NORWIN SAUER: 0 aus 1 (dazu noch 1,5 aus 4 in der Dritten). Der Bezirksmeister wurde beim Kampf in Bad Salzdetfurth eingesetzt und ging mit der Mannschaft unter. “Warum spiele ich in der Mannschaft immer so schlecht?”, fragt sich der ratlose künftige Jugend-Bundesligaspieler…

AXEL BAUER: 0 aus 2 (dazu 1 aus 2 in der Dritten). Unser zweiter Vorsitzender hatte das sagenhafte Pech, beide Partien gegen deutlich überlegene Gegner bestreiten zu müssen. “Ich weiß den Grad meiner Spielbereitschaft richtig einzuschätzen”, erklärte der Ersatzmann vor der Saison.

CHRISTIAN HÖTHE: 0,5 aus 3. In dieser Saison kam unser “Cheftheoretiker” aus verschiedenen Gründen auf lediglich drei Einsätze. Jedesmal ließ er sehr gute Chancen ungenutzt. Die mangelnde Praxis scheint sich bemerkbar zu machen. “Wenn ich so absage wie beim letzten Mal, bekomme ich wohl schlechte Presse”, meinte er vor dem Kampf gegen Wolfenbüttel.

ANDREAS “ÄNDY” KLEIN: 1 aus 3 (dazu 2,5 aus 5 in der Dritten). Unser Jugendwart wird mit der abgelaufenen Spielzeit nicht zufrieden sein; und außerdem gefällt ihm wahrscheinlich sein Ergebnis nicht. Es fällt mir schwer auszudrücken, wie leid es mir tut, dass wir uns ständig bei seiner Mannschaft bedienen mussten, um ab und zu die Zweite vollzubekommen. Meinen Dank muss ich dem Webmaster überdies noch für seine Bemühungen abstatten, mein Geschreibsel vor der Veröffentlichung nach fehlerhaft gesetzten Kommas, Semikolons und anderen Scheußlichkeiten zu durchsuchen. Alle Fehler, die trotzdem verblieben sind, gehen voll und ganz auf seine Kappe! “Das Aufstellungsgemauschel zu Saisonbeginn war ein Fehler!”, merkte der Bezirksspielleiter kritisch an.

Dr. MATIAS “JOLO” JOLOWICZ: 1,5 aus 4. Wie immer profitierte die Mannschaft von seinem gigantischen Fundus an Spielerfahrung. Leider kamen wir nicht so oft wie gewohnt in den Genuss seiner Weisheiten, da ihm wegen berufsbedingter Belastung diesmal schlicht die Zeit fehlte, uns öfter zu unterstützen. Seine 1,5 Punkte halfen bei beiden gewonnenen Mannschaftskämpfen, den Gesamtsieg zu erringen. Er scheint zu wissen, wann seine Punkte gebraucht werden! “In letzter Zeit machen mir Mannschaftskämpfe keinen Spaß mehr!”, vertraute mir das ELO-Schwergewicht an.

SEBASTIAN KÖNIG: 3,5 aus 4 (dazu 1,5 aus 3 in der Dritten). In der Landesliga blühte Sebastian regelrecht auf, indem er nicht nur punktete, sondern teilweise äußerst bemerkenswerte Partien spielte. Seine beiden “Grinds” am siebten und achten Spieltag haben mich von seinen Qualitäten als mannschaftsdienlicher Dauersitzer überzeugt. Fatalerweise haben seine Kameraden nicht mitgezogen, so dass nur sein Remis am ersten Spieltag zu einem Mannschaftserfolg beigetragen hat. “Natürlich würde ich gern in der Zweiten spielen, aber das entscheidet der Spielausschuss!”, war Sebastians realistische Einschätzung nach der Saison.

FABIAN WOLFF: 3,5 aus 6. Seine hohe Einstufung am vierten Brett hat Fabian, der in der kommenden Saison (Jugend)-Bundesligaluft schnuppern wird, eindrucksvoll gerechtfertigt. Hervorheben möchte ich bei ihm vor allem eine Eigenschaft, die ihn für Mannschaftskämpfe geradezu prädestiniert: Seine Zähigkeit in der Verteidigung! Oft dachten wir, dass es ziemlich schlecht um seine Position bestellt sei; doch immer wieder zeigte es sich, dass er dem Gegner schwer zu bewältigende Probleme zu stellen vermochte. Sein wenig überzeugendes Spiel bei anderen Turnieren trübt den Gesamteindruck etwas, doch als Mannschaftskämpfer hat Fabian sich jetzt einen Namen gemacht! Wie Udo richtig bemerkte, machte sich gerade Fabians Fehlen in drei Mannschaftskämpfen empfindlich bemerkbar. Vielleicht sehen wir ihn in der kommenden Saison öfter am Brett und lassen uns von seinen Verteidigungskünsten begeistern… “Ich verarsche alle nur!”, kommentierte der Frechdachs seine schwankenden Turnierresultate, die einigen von ihm besiegten Spielern in dieser Saison den DWZ-Schnitt versauen werden.

PHILIPP KYAS: 2 aus 6 (dazu 0,5 aus 1 in der Vierten). Das bescheidene Resultat eines weiteren angehenden Jugend-Bundesligaspielers sagt wenig über den schachlichen Gehalt seiner Partien aus. Ähnlich wie Christian ließ auch unser jüngster Mitspieler mehrere gute Gelegenheiten aus, seine Stellungen in Punkte umzusetzen. Manchmal wurde Philipp auch für Mängel in der Partievorbereitung bestraft. Da er noch sehr jung ist und sich ständig verbessert, sollte man ihm m.E. die Gelegenheit geben, sein unzweifelhaft vorhandenes Potenzial an einem adäquaten Brett in die Waagschale zu werfen. Philipps Spiel zeichnet sich übrigens u.a. durch profunde Endspielkenntnisse aus, was gerade in knappen Mannschaftskämpfen von Bedeutung sein kann. Dass es gewisse Mängel gibt, an denen er noch arbeiten muss, liegt auf der Hand. Die Verantwortlichen unserer Jugendabteilung und seine erfahrenen Mitstreiter in der Mannschaft werden ihn in einer ruhigen Stunde beiseite nehmen, um mit ihm darüber zu reden. Im nächsten Jahr kommt er dann ganz groß raus!

SVEN HAGEMANN: 3,5 aus 7 (dazu 1,5 aus 2 in der Vierten). Der Neuling schreibt so viel auf dieser Seite, dass man ihn nicht mehr großartig vorzustellen braucht. Sven gehört zu den positiven Erscheinungen dieser Saison; und das nicht nur wegen seiner 9 (neun!!!) gespielten Mannschaftskampfpartien in der abgelaufenen Saison. Bei den beiden gewonnenen Vergleichen gegen Ricklingen und Wolfenbüttel steuerte Sven 1,5 Punkte bei, womit er einen bedeutenden Beitrag zum Klassenerhalt geleistet hat. Ohne Jugendlicher zu sein, gehört Sven zu den jüngeren Spielern der Zweiten, denen die Zukunft gehört. Es scheint, dass seine Möglichkeiten noch längst nicht ausgereizt sind und wir somit noch Einiges von ihm zu erwarten haben. Momentan sorgt er auch bei der VM für Furore, weswegen ich, ohne mich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, ihn gern als Mannschaftskameraden behalten würde. Letzten Endes wird der Spielausschuss nicht umhin können, auch gewisse Qualitäten abseits der reinen Spielstärke in seine Beurteilung mit einfließen zu lassen, und da liegt der gebürtige Ingolstädter ganz weit vorn…

UDO LAU: 3 aus 8. Udos wichtigster Beitrag in dieser Saison war sein Sieg am ersten Spieltag in Ricklingen. Damals konnten wir nicht ahnen, dass danach keine Gewinnpartien von ihm mehr kommen würden, aber die Fairness gebietet es, darauf hinzuweisen, dass Udo sämtliche Partien am Spitzenbrett gegen saustarke Gegnerschaft zu bestreiten hatte. Es lässt sich nicht leugnen, dass unser Verein es aller Vorraussicht nach in absehbarer Zeit nicht schaffen wird, auf Dauer am Spitzenbrett der Zweiten einen Spieler aufzustellen, der es mit dem Gros der anderen Landesliga-Spitzenbretter aufnehmen kann. Mehr als Udo hätte keiner der sonst in Frage kommenden Leute holen können, so dass man vielleicht sogar von einer gelungenen Saison unseres Vorkämpfers sprechen kann. Udos schachliche Vorzüge entziehen sich selbstredend der Beurteilung durch ein Patzäffchen wie mich Otti-Normalverbraucher, doch wird es niemanden überraschen, wenn ich einmal mehr seine menschlichen Qualitäten in den Vordergrund rücke. Manche Krise wäre ohne seine stets auf Ausgleich bedachten Ratschläge nicht so gut zu lösen gewesen und mancher Streit ist durch seine Besonnenheit gar nicht erst zum Ausbruch gekommen. Für all dies bin ich ihm dankbar und hoffe, dass die Erste ihn uns nicht wegschnappt.

OLAF LANGENFELD: 3,5 aus 8. Der nächste Jungstar aus der Riege der künftigen Jugend-Bundesligaspieler! Olaf hat eine bravouröse Saison an Brett 2 und 3 geliefert und bei unseren beiden Mannschaftserfolgen jeweils seine Partien gewonnen, was nicht viele aus diesem Team von sich behaupten können. Seine Wertungszahl wird einen gewaltigen Sprung nach oben machen, womit er, den obligatorischen Jugendbonus inbegriffen, wieder ein hohes Brett beanspruchen kann (es sei denn, die Erste will sich verjüngen!). Für einen Spieler ohne harten “Aufschlag” mit Weiß macht er eine Menge aus seinen Möglichkeiten. Fast würde ich ihn als König des Konters bezeichnen, aber es scheint unfair, einem jungen, entwicklungsfähigen Spieler so früh irgendein Etikett anzuhängen. Mit der Zeit wird sein Spiel, wie bei allen anderen Jugendlichen, vielseitiger werden. Dass er offensichtlich ein Fan des VfL Wolfsburg ist, tut dem Wunsch seines Mannschaftsleiters nach weiterer Zusammenarbeit keinen Abbruch. Lediglich am letzten Spieltag musste Olaf aus familiären Gründen passen; sonst hat er sich als zuverlässige Stütze der Zweiten erwiesen. Wenn, was selten der Fall war, mehrere Aufstellungsoptionen für uns zur Verfügung standen, habe ich Olaf in die Gespräche über die Planung gelegentlich eingebunden. Sein Urteil erwies sich dann als reif und gut durchdacht. Dieser junge Mann wird noch stärker werden!

ERNST ABEL: 4,5 aus 8. Einer unserer erfahrensten Haudegen hat auch nur einmal gefehlt; ansonsten konnte man sich, wie immer, auf ihn verlassen. In gewisser Weise war er mit seiner Erfahrung die wichtigste Stütze der Mannschaft, denn er bewies ein ums andere Mal eine Fähigkeit, die in Mannschaftskämpfen von unschätzbarem Wert ist: Das Vermögen, den Kampfverlauf an den einzelnen Brettern objektiv und richtig einzuschätzen. Wenn Ernst z.B. sah, dass der Mannschaftskampf verloren gehen könnte, drückte er in seiner eigenen Partie auf den “Chaos-Knopf” und brach wilde Verwicklungen vom Zaun (insbesondere bei seinem wichtigen Erfolg gegen Wolfenbüttel!). Andererseits strebte er nach Remis, wenn der Kampf sowieso in die Binsen gehen würde oder wenn er das Risiko für seine eigene Stellung nicht in unverantwortlicher Weise in die Höhe schrauben wollte. Wahrscheinlich ging er bei einigen Gelegenheiten auch davon aus, dass andere Spieler die Verantwortung zu übernehmen hätten, was ja auch nicht falsch ist: Jeder kann mal einen Tag haben, wo ihm ein Remis recht ist; dann müssen es halt die anderen reißen! Nun wurden seine Offerten ja auch meistens nicht angenommen, wodurch an seinem Brett fast immer Blut floss; mal seins, mal das des Gegners! Dies war meine erste Saison mit Ernst und ich glaube, dass ich einiges von ihm lernen konnte. Mal sehen, ob wir unsere Zusammenarbeit fortsetzen können. Lust hätt´ ich schon…

MICHAEL “OTTI” OTHMER: 5 aus 9. Die Anzahl der eingesetzten Spieler zeigt deutlich, dass der Mannschaftsleiter als Motivator versagt hat… .

2 Kommentare to “Das Team 2008/2009”

  1. Ottiam 29 Apr 2009 um 00:30

    ERRATA!!! Sven erblickte in Ulm das Licht der Welt, ist aber in Ingolstadt aufgewachsen. Jetzt wächst er in dieser Gegend weiter… .

  2. Stefan Breueram 29 Apr 2009 um 15:52

    @ Otti:
    Ein bisschen Selbstgeißelung ist manchmal ja nicht verkehrt, aber ich bin der Meinung, dass du hinsichtlich deiner Motivationskünste mit dir selbst zu hart ins Gericht gehst, denn ich weiß, dass du wahrlich alles versucht hast, um deine Mannschaftskameraden zum Spielen zu bewegen und dir selbst dabei viel Frust eingehandelt hast. Es ist ohnehin schon traurig genug, dass man so viele Leute dazu “zwingen” muss, ihr Hobby (!) auszuüben, aber sich dafür auch noch den Schuh anzuziehen …
    Da du dafür offensichtlich zu bescheiden bist, weise ich an dieser Stellen mal darauf hin, dass du allein 5 Punkte für dein Team (+10 DWZ-Punkte für dich selbst) und somit 1,5 Punkte mehr als der Nächstbeste geholt hast!
    Und am Ende zählen ja bekanntlich nur die Punkte …

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