Nov 24 2008

Kaiserbrunnen Winter-Special 10 in Brakel

Veröffentlicht von Sven Hagemann um 20:45 unter Turniere

Es gibt viel zu tun, packen wir es an!

Am letzten Wochenende war für mich also die Zeit mal wieder gekommen, um ein kleines Turnierchen im hübschen Kurort Brakel im Weserbergland (nicht Dortmund-Brackel) mitzuspielen. Dachte ich zumindest… doch das Turnier hat mir etwas ganz anderes aufgezeigt.

Nun gut, da habe ich also über das Wochenende in Brakel das Kaiserbrunnen Winter-Special 10 (5 Runden Schweizer System, Bedenkzeit 2h für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest) “mehr oder weniger” mitgespielt, wenn man das so bezeichnen kann… rein ergebnistechnisch lief bis auf die letzte Runde ja eigentlich alles soweit ganz gut, jedoch war mein “Schach”, das ich aufs Brett gebracht habe und meine Zeiteinteilung grauenhaft. In 4 von 5 Partien kam ich in hochgradige Zeitnot (z.B. 55min Zeitverbrauch für die ersten 12 Züge…), eine habe ich sogar gleich ganz auf Zeit verloren, auch wenn die Stellung eh schon verloren war. Und jeder von Euch der Schach spielt weiß, was es bedeutet, nur noch 30 Minuten für den Rest der Partie zu haben….. hach, was für einen Luxus haben wir doch da Gott sei Dank noch bei unseren Mannschaftskämpfen…

Insgesamt habe ich durch meine Schlussrundenniederlage gegen einen 1666er also für meine grauenhafte Leistung nur ca. lächerliche 15 DWZ-Punkte “eingestellt”, meine Elo konnte ich sogar so gut wie halten (-0,40 Elo”pünktchen”). Nochmal ganz gut weggekommen also…
Die Scharte ausgewetzt hat meine eigentlich einzig relativ gute Partie gegen die Nummer 4 des Turniers, Schachfreund Lutz Wind (SC 1970 Lorsch, Elo 2183, DWZ 2120), immerhin dem späteren Turnierdritten, dem ich in der 2. Runde ein völlig verdientes Remis durch “Androhung” einer dreifachen Stellungswiederholung abknüpfen konnte. Auch hier hatte ich nur noch ca. 10 Minuten für die letzten 12 Züge in einer hochgradig komplizierten, jedoch für mich wohl deutlich besseren Stellung. Aber wenn man keine Zeit mehr hat, ist man halt auch mal mit einem Remis zufrieden, vor allem, wenn nach der ersten Zeitnotphase die zweite eigentlich gleich wieder folgt, da es ja bei diesem Turnier wie vorher schon erwähnt leider “nur” noch 30 Minuten für den Rest der Partie dazugab.

Die Letztrundenniederlage gegen oben bereits genannten Schachfreund Hans-Jörg Steinke (DWZ 1666…) wurde von mir billigend in Kauf genommen, nachdem ich in der Eröffnung mit Schwarz relativ schnell und leicht Ausgleich erzielen konnte und danach zwei Remisangebote ablehne, da mir ein Remis rein ergebnis- bzw. tabellentechnisch gar nichts gebracht hätte. Mit einem Sieg jedoch wäre ich mit meiner “Schlechtleistung” (Ja, diesen Begriff gibt es in der Wirtschaft wirklich ;-)) unglaublicherweise völlig unverdient doch tatsächlich auf dem 6.ten oder 7.ten Platz gelandet, für den es immerhin noch einen Sachpreis gegeben hätte. Und wie es für das ganze Turnier nunmal typisch war, hab ich meine Letztrundenpartie natürlich in Zeitnot “eingestellt”…

Für alle interessierten, die meine “Schlechtleistung” auch noch in Zahlen betrachten möchten, anbei der Link zur Turnierseite des Kaiserbrunnen Winter-Special 10:

http://www.schach-info.de/brakel/aktuell-tab.html

An den Turnierbedingungen bzw. dem Turnierareal lag es zumindest nicht, dass ich so grauenhaft am Brett “gestümpert” habe. Das Hotel Kaiserbrunnen in dem gespielt wurde und nach dem auch das Turnier benannt ist bietet einen schönen Konferenzraum, zudem bekommt man vom Turnierleiter gleich bei der persönlichen Anmeldung am Spielort Gutscheine für 2x Abendbüffet am Freitag und Samstag und fünf kleine Getränkegutscheine ausgehändigt. Und am Abend lädt die hoteleigene Bar, auch “Brunnenklause” genannt, noch zu gemütlichem Beisammensein ein.
Ein großes Lob gilt es auch noch an den sehr sympathischen Turnierleiter und Organisator Jürgen Lenz auszurichten, der das Turnier jederzeit im Griff hatte, und nebenbei auch noch für einen Bundesliga- und Olympiaergebnisdienst sorgte. So bekamen auch wir etwas von Deutschlands erster Niederlage mit, was aber eigentlich eh klar war, denn so weitergehen konnte es ja nicht…

Bei all diesen Bonuspunkten konnte ich auch drüber hinwegsehen, dass meine Getränkebestellungen bei den Kellnerinnen in 2 Runden als einzige vom gesamten Teilnehmerfeld “ignoriert” wurden. Ich witterte schon etwas von Verschwörung…

Um auf das Zitat am Anfang zurückzukommen zeigte mir das Turnier also, dass es viel zu tun gibt.
Man könnte auch sagen:

Es gibt immer was zu tun, yippie-yah-yah-yippie-yippie-yeah!

Auf alle Fälle werde ich mich wohl jetzt erstmal dran machen (müssen), meine Zeiteinteilung zu verbessern und ein bißchen Theorie zu pauken…

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass das Turnier trotz meiner Schlechtleistung Spaß gemacht hat, und jederzeit wieder eine Reise wert ist. Das Kaiserbrunnen Winter-Special ist auf alle Fälle weiterzuempfehlen!

2 Kommentare to “Kaiserbrunnen Winter-Special 10 in Brakel”

  1. Sven Hagemannam 26 Nov 2008 um 00:44

    Ich habe übrigens vor, vom 23.-25.Januar wieder beim Kaiserbrunnen Winter-Special 11 mitzuspielen. Wer auch Lust hat/interessiert ist, möge sich doch bitte bei mir melden.

  2. […] zum 11. Kaiserbrunnen-Winterspecial nach Brakel. Sven war von der 10. Auflage schwer begeistert (SVG-Blog berichtete) und hatte daraufhin zunächst Stefan und Olaf zur Teilnahme bewegen können. Als dann zur […]

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