Okt 28 2013

Vier SVg-Spieler in Bad Harzburg

Veröffentlicht von Michael Othmer um 23:27 unter Turniere

Mich brauchst du in deinem Bericht nicht zu erwähnen!

SVEN HAGEMANN vor der Siegerehrung

 

Bereits zum 14ten Mal fanden vom 15.10. bis 19.10. dieses Jahres die “Bad Harzburger Schachtage” statt. Die Mitglieder unserer Delegation hatten sich aus unterschiedlichen Gründen zur Teilnahme an dieser Veranstaltung entschlossen. Die Hauptmotivation dürfte die Möglichkeit gewesen sein, vor der Mannschaftssaison noch etwas Spielpraxis sammeln zu können.
In der ersten Runde konnten wir alle erwartungsgemäß den vollen Punkt einstreichen. Allerdings war Fabian ziemlich erbost über seinen “Sieg” durch Nichtantreten des Gegners, da ihm Probleme mit der Buchholzwertung bei der Endabrechnung schwanten. Durch Hinweis auf die in der Ausschreibung vorgesehene Streichwertung konnte er beruhigt werden. Immerhin war unser Spitzenspieler der Einzige aus unserem Quartett, der den Auftritt unserer Fußballer in Schweden live und in voller Länge im TV verfolgen konnte.
Am Morgen des zweiten Turniertages lief es für uns bereits nicht mehr ganz so rund: Stefan gewann programmgemäß und die Niederlagen von Sven und mir waren ebenfalls zu erwarten gewesen; aber Fabian schaffte nur ein Unentschieden und begann sich zu fragen, ob die Teilnahme an diesem Turnier vielleicht doch keine so gute Idee gewesen sein könnte… .

Die Nachmittagsrunde schaffte in seinen Augen dann Klarheit: Das Turnier war für´n Arsch! Stefan erreichte bereits seinen dritten Sieg und auch Sven konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden; aber nachdem ich nur ein Remis schaffte, musste Fabian über die volle Distanz gehen. Das Ende seiner Partie, d.h. die letzte Spielstunde, verfolgte ich aufmerksam. Selten kann man eine Turnierpartie beobachten, in der einer der Spieler praktisch eine ganze Stunde in horrender Zeitnot verkehrt - als unser Mann trotzdem eine Gewinnstellung im Damenendspiel erreicht hatte, reichte die Zeit nicht mehr: Remis!
In Runde 4 musste Stefan, der sein erstes Turnier seit ungefähr fünf Jahren bestritt, erstmals eine Niederlage einstecken. Selbiges passierte Sven, der chancenlos gegen Fabian unterging, dessen negative Meinung über das Turnier sich deswegen eher verfestigte. Bei meinem zweiten Sieg überschritt ich das vertretbare Maß an Risiko und war ebenfalls unzufrieden mit meinem Spiel.
 

Die zweite Turnierhälfte

Meine Partien sind alle schlecht!

SVEN HAGEMANN zeigte sich unzufrieden

 
Am Nachmittag begann die zweite Turnierhälfte: Zunächst verlief die fünfte Runde von den Resultaten her ziemlich normal Fabian und Stefan kämpften sich durch Siege an die Spitzengruppe heran, weil “oben” alle Partien unentschieden endeten. Mein zweiter Kurzsieg an diesem Tag kam gegen einen Spieler zustande, der vormittags fast fünf Stunden kämpfen musste und als ich den Heimweg antrat glaubte ich, Sven habe eine gute Position. Leider hat er es verbockt… .
Am nächsten Morgen begann der vorletzte Turniertag sehr erfreulich für uns: Fabian spielte endlich gegen einen Titelträger und schob sich ebenso wie Stefan, der ebenfalls siegte, ganz nach vorn in die Preisränge. Sven steuerte einen “Pflichtsieg” bei, mit dem er aber auch nicht wirklich zufrieden zu sein schien. Diesmal nahm ich selbst die Rolle des “schwarzen Schafs” ein, indem ich eine sehr interessante und chancenreiche Position einzügig wegwarf.
 

Die Heldentaten des Fabian M.

Im nächsten Jahr spiele ich vielleicht wieder mit!

FABIAN MÜLLER nach dem Turnier

 
In Runde 7 gab es für uns endlich einmal Grund zum Feiern: Fabian erreichte mit schwarzen Steinen gegen den späteren Turniersieger ein lockeres Kurzremis: “16 Züge Theorie, 2 eigene Züge und mein Gegner wollte wohl kein unnötiges Risiko eingehen.” Stefan machte mit Weiß richtig Druck gegen den einzigen Großmeister im Teilnehmerfeld, überzog dabei nicht und schaffte ein erfreuliches Remis. Mir gelang mit Schwarz ein Arbeitssieg und Sven hat ebenfalls nicht verloren… .

19. Oktober 2013 im Bündheimer Schloss zu Bad Harzburg: Sven musste abermals kalten Stahl schmecken und möchte dieses Turnier sicher möglichst schnell vergessen. Mit einem Remis hätte ich einen Preis in meiner Ratinggruppe erreichen können, aber nachdem der in dieser Gruppe Führende verlor wurde ich zu gierig: Nachdem mein Spielpartner seine Probleme längst gelöst hatte, wollte ich noch immer um den vollen Punkt kämpfen und wurde dafür zu Recht mit einer “Null” bestraft… .
Stefan erreichte ein Remis gegen den Turnierfavoriten, der durch seine hohe Buchholz-Wertung damit den dritten Platz absichern konnte. Mit 6 aus 8 hat Stefan, angesichts seiner langen Inaktivität, m.E. ein hervorragendes Resultat erzielt. Vielleicht ist er im nächsten Jahr wieder dabei… .
Fabian hatte mit Schwarz gegen den Großmeister zu spielen, der im Erfolgsfalle noch Turniersieger werden konnte. Es ergab sich eine interessante, sehr lange Partie, in welcher der Weiße weniger genau agierte als unser Spitzenspieler, der sich ausnahmsweise einmal sehr positiv über eine seiner Partien äußerte. Am Schluss ließ der Anziehende sich noch zeigen, wie ein ausgewachsener FM mit Springer und Läufer mattsetzt. “Siehst du, der kann´s auch nicht!”, soll ein Kiebitz aus der großen Zuschauertraube dabei zu vernehmen gewesen sein… . Aber: Er kann´s eben doch! Großer Szenenapplaus im Turniersaal! Die noch laufende Partie am 8ten Brett interessierte doch niemanden mehr… .
FM Fabian Müller wurde damit Zweiter, punktgleich mit IM Nikolay Milchev, aber vor IM Ilja Schneider, IM Tobias Jugelt und IM Velislav Kukov!
Ein grandioser Erfolg für Fabian, der dadurch sowohl seine ELO, als auch seine DWZ auf ein neues persöhnliches “All-time-high” zu hieven vermochte und hoch motiviert in die neue Saison geht! Das nächste größere Turnier hat er bereits ins Auge gefasst… .
Stefan konnte seine Zahlen ebenfalls verbessern und zeigte sich zunächst vor allem zufrieden mit der Tatsache, dass er sie offenbar auch auf höherem Niveau gegen ziemlich starke Gegner “wert” ist.
Sven und Otti sind aus unserer Sicht die Loser der Veranstaltung: “Zusammen habt ihr glatt 36 DWZ-Punkte eingestellt!”, wies mich der freundliche Turnierzweite im Anschluss auf das Ausmaß unseres Versagens hin… .

Turnierseite
Rangliste nach acht Runden
DWZ-Auswertung

6 Kommentare to “Vier SVg-Spieler in Bad Harzburg”

  1. Fabianam 28 Okt 2013 um 23:31

    Komisches Timing, klar. Vielleicht gibt es aber vor Verjährungsfrist auch noch einen Bericht über acht SVG-Spieler in Göttingen…

  2. Fabianam 28 Okt 2013 um 23:39

    Übrigens waren meine Remisen in den Runden 2 und 3 direkt durch den kampflosen Sieg in Runde 1 bedingt: Kampfloser Sieg nach 30 Minuten -> Deutschlandspiel in der Sportsbar -> Schnapsschach am folgenden Tag!

  3. Svenam 29 Okt 2013 um 00:36

    Dieser Bericht bedarf keines weiteren zusätzlichen Kommentars von mir… -.-

  4. Fabianam 29 Okt 2013 um 23:01

    Wieso?

  5. Besucheram 30 Okt 2013 um 20:05

    Vermutlich, weil der letzte Satz schon alle wichtigen Informationen enthält (außer der Antwort auf die Frage, wie viele DWZ-Punkte Sven und Otti zusammen eingestellt hätten, wenn Otti gar nicht mitgespielt hätte (42 ist ausnahmsweise falsch)) :-)

  6. Svenam 30 Okt 2013 um 23:36

    Vermutlich unter anderem deswegen…

Trackback URI | Kommentare als RSS

Was sagen Sie dazu?

Sie können folgende XHTML-Tags verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>