Jan 16 2011
Verbandsliga: Die Dritte verliert gegen Peine
Mann, bin ick blöd!
VOLKER LIEEIS nach seinem Figureneinsteller
Sonntag, 16.01.11: Der heutige fünfte Spieltag der Verbandsliga sah für uns ein Heimspiel gegen den Peiner SV vor. Für den ersten Mannschaftskampf im neuen Jahr hatten wir uns wie immer einiges vorgenommen, aber diesmal wurde leider nicht viel davon umgesetzt. Es ging schon mal damit los, dass der Mannschaftsführer die Croissants vergessen hatte… .
Nach ungefähr einer Stunde Spielzeit herrschte bei uns ein unbestimmtes, doch deutlich spürbares “gutes Gefühl” vor, weil wir glaubten, mit halbwegs brauchbaren Stellungen aus der Eröffnung gekommen zu sein. Stefan stand vielleicht sogar schon objektiv auf Gewinn: ” Willste mal ´ne geile Stellung sehen? Guck mal bei mir!” Tatsächlich sah das ziemlich cool aus, wie der weiße König auf e2 in der Mitte festgehalten wurde - “Das Matt ist nicht mähr hintär dän siebän Bärgän”, pflegt Vlastimil Hort in solchen Fällen zu sagen.
Ungefähr zwei Spielstunden waren vorbei, als mir Übles schwante: Kosche kämpfte ums Überleben, während Bernies Partie nach großem Materialverlust in den letzten Zügen zu liegen schien. Dann stellte Volker eine Figur ein… . Wir konnten noch auf die sicheren Siege von Stefan und… Sven hoffen, der seinen zurückhaltend agierenden Partner als Schwarzer ausgangs der Eröffnung mit g5, h5 nebst Flügelangriff raubtierhaft ansprang. Bravo! Die Kiste sagt, dass Svens Konzeption bei bestem Spiel zu entscheidendem Vorteil führen sollte.
Drei Stunden war der Wettkampf alt, als allen klar wurde: Heute regnet´s keine Mannschaftspunkte! ( Die Prognosen für die zu erwartenden Brettpunkte musste auch fast minütlich nach unten korrigiert werden! ) Zu unseren Aktiva zählten wir die Stellungen von Sven, Stefan und - mit Abstrichen - Herbert, der zu diesem Zeitpunkt am dickeren Zipfel der Wurst in einem T+L+5 Bauern gegen T+L+5 Bauern-Endspiel zu zerren schien. In meiner Partie, wo lange Zeit nichts los war, geriet ich zusehends unter Druck; sowohl auf dem Brett, als auch auf der Uhr. Kaum bekommt Sven sein Zeiteinteilungsproblem in den Griff, kommt der nächste und übt sich im “Tieftauchen”.
13:10 Uhr: Kosche gab seine hoffnungslose Stellung gegen Christoph Helmer auf! Sehr mutig eine Off-beat-Variante wählend, kam unser Mann besser aus der Eröffnung, als man erwarten durfte. Die Helmerschen Türme hätte man wohl besser nicht auf die siebte Reihe eindringen lassen sollen. Wenn der weiße c-Bauer nicht vom Brett genommen worden wäre, hätte Kosche in etwas schlechterer Position vielleicht rigoros klammern müssen. Auf die Diskussionen im Blog darf man gespannt sein… .
13:20 Uhr: Volker stellte erst jetzt den Widerstand gegen Erhard Hentzschel ein! Eine ungeschickte Bewegung unseres sechsten Brettes in Volkers geliebter Unter-Neben-Seiten-Variante der Englischen Eröffnung nutzte der Peiner Altmeister zu einem glatten Figurengewinn ( zweizügig, oder so; jedenfalls kam Volkers Stoßseufzer gleich nach dem Fehlzug ). Volkers erste Saisonniederlage… .
13:34 Uhr: Andreas einigte sich mit Thomas Wendehals auf Remis! In der von Sven und Andreas großspurig als “Analyse” bezeichneten Nachbetrachtung dieses Spiels beim Italiener fanden wir relativ mühelos einen glatten Gewinn für unseren Mann an Sieben im 24. Zug. Auch hier darf man gespannt sein, was die beteiligten und andere Interessierte dazu zu sagen haben… . Was hast du eigentlich statt dxe4 gespielt, Andreas?- Anhand des Partieformulares ist mir bis jetzt noch keine überzeugende Rekonstruktion des Geschehens gelungen… .
13:55 Uhr: Carsten Pätz besiegte den Berichterstatter! Der beneidenswert schnörkellos vorgetragene Schlussangriff war die logische Folge seines überlegen geführten Spiels. Am Ende konnte der Weiße dem Druck nicht mehr standhalten… .
14:05 Uhr: Sven streckte die Waffen gegen Uwe Schmidt! Dieses war sicher die mit weitem Abstand unnötigste und ärgerlichste Niederlage für uns an diesem Tag. Keine unserer Partien wurde einer ausführlicheren “Autopsie” unterworfen als diese; und wie ich Sven kenne, wird er dazu auch im Blog noch einiges zu sagen haben… .
14:10 Uhr: Bernie gab den schon seit geraumer Zeit offensichtlich sinnlosen Widerstand gegen Jürgen Garbuszus auf! An manchen Tagen passt eben rein garnichts zusammen… . Bernie spielt halt viel zu gerne Schach, um rechtzeitig aufzugeben. Außerdem lässt sich unser viertes Brett durch so etwas auch nicht unterkriegen und wird voller Optimismus beim nächsten Mal an der Verbesserung seiner Bilanz arbeiten… .
14:25 Uhr: Herbert und Manuel Bollak gaben ihr inzwischen auf dem Brett befindliches Turmendspiel remis! Wie weiter oben erwähnt, war hier vom Gefühl her mehr für unseren Mann drin. Mit dem Computer lässt das freilich aus den bekannten Gründen ( Stichwort: Hieroglyphen! ) schlecht eruieren ;-)
14:50 Uhr: Stefan bekam plötzlich Angst vor der eigenen Courage, und gab deshalb sein - wohl vorteilhaftes - Turmendspiel gegen Christian Sieverding remis! Immerhin hat unser Lieblings-Saarländer bis dahin einen kolossalen Kampfgeist und außergewöhnliche Kreativität an den Tag gelegt, obwohl er bereits seine fünfte Schwarzpartie in Folge zu absolvieren hatte… .
Trotz dieses Debakels ist unsere Tabellensituation derzeit nicht übel. Würde jetzt abgepfiffen, hätten wir unser Saisonziel erreicht! Trotzdem sollten wir uns im weiteren Saisonverlauf nicht allzu sehr auf andere verlassen und versuchen, bessere Partien und bessere Resultate zu liefern.
Wenigstens hat unser Flaggschiff heute einen großartigen Erfolg erringen können. Glückwunsch an die Erste! Wenn alle Stricke reißen, schmuggeln Sven und ich uns einfach in eure Aufstiegsfeier… .
Eigentlich wollte ich zu meiner Partie hier gar nix mehr sagen/schreiben/zeigen Otti. Das Einzige was man noch machen könnte, wäre, ein Diagramm der Stellung nach 15.g4 zu bloggen. Aber selbst dazu habe ich zumindest zur Zeit keine Lust… man möge es mir nachsehen…
Bei Andreas ist glaube ich übrigens statt dxe4 a5 geschehen.
Vielen Dank, mein lieber Sven! Diese Information ist sehr hilfreich.
Wenn wir alles richtig zusammengepuzzelt haben sollten, dann steht Andreas in der Schlussstellung glatt auf Gewinn, Herbert hätte einen etwas besseren letzten Zug spielen können ( Tc6 +- statt Th6 = ) und Stefans Gewinnchancen waren eher theoretischer Natur … .
Ein bemerkenswert objektiver Bericht.
In einem Mannschaftskampf, bei dem es noch keine Entscheidung gegeben hat, werd ich auch in Zukunft solange weiterspielen, bis ich kein irgendwie geartetetes Gegenspiel mehr aufbauen kann.
Solange man Chancen sieht, versuch sie zu Nutzen!
Habe selbst oft genug in besserer Stellung danebengefriffen; Anderen passiert das ebenso! Ergo: weiterspielen!
@Bernie: Sollte es mehr nach Spötterei gegen deine Donquichotterie als nach aufrichtiger Bewunderung deines unverwüstlichen Kämpferherzens geklungen haben, so war dies unbeabsichtigt. Fast die halbe Mannschaft hat trotz widriger Umstände Verluststellungen sehr lange weitergeschleppt, was häufig eine gute Motivation für die Kameraden ist; nur kippte am Sonntag keine einzige Partie in unsere Richtung… . Ist ein Bier am Freitag okay für dich?
Hab es sicher nicht pers. genommen und schliesse mich deiner Meinung weitesgehend an.
Vielmehr bezieh ich mich auf eine Aussage bei STELLA, in der ein Vereinskamerad doch tatsächlich meint, das es bei uns Leute gibt, die ABSICHTLICH verlieren würden (um andere zu schädigen oder so…) . Man gut, das es kaum jemand gehört hat!
Unsere Mannschaft ist sicher sehr intakt! Und das ist auch notwendig in den nächsten Begenungen.
Gegen ein PIWO ist nix einzuwenden; doch bitte nicht als Entschuldigung! Prost!
Hmm….
hat jemand den Pressebericht der Peiner in der Braunschweiger Zeitung (Peiner Teil) heute gelesen? Demnach hattet Ihr -aufgrund eurer VERFASSUNG- ohnehin keine Chance gegen die starken Peiner!
^^ Wart Ihr alle betrunken oder watt? ;)
Nee, aber ohne Croissants…völlig unterzuckert!
Das war aber die harmloseste Variante nach meinem einsteller,otti
@René: Immerhin gab der sehr sympathische Peiner Mannschaftsleiter auch zu, dass der Sieg insgesamt zu hoch ausgefallen war…, aber ohne Croissants war für uns an diesem Tag einfach nicht mehr drin!
@Volker: “Deine” Variante wurde aber von den anderen Mannschaftskollegen am häufigsten plagiiert;-)
@René: Der hier?
Was heißt denn da “in der Verfassung”? Die Dritte ist doch immer so :D
Sorry, wollte nicht unbedingt, dass so ein Satz zur Presse geht. Unser Pressewart nimmt auch einfach nur was er kriegt:). Mir viel kein besserer Kommentar nach einem langen Tag in einer internen E-Mail ein. Im Grunde waren die Leistungen nach den mißglückten Eröffnungen von Uwe Schmidt gegen Sven H. und von Christian Sieverding gegen Stefan L. nach Computerrecherche von Peiner Seite recht gut. Genauso hat sich Manuel Bollak sehr gelungen an 8 zur Wehr gesetzt. Man spielt eben immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt! Sprich: Wir hatten halt einen guten Tag erwischt und Ihr eben einen nicht so glücklichen.
@Jürgen: Bei uns halten manche Äußerungen im Blog dem Reality-Check auch nicht immer ganz stand…; und den an die Presse gelangten Halbsatz nimmt Dir hier bestimmt niemand wirklich übel ;-)
Zwei Fragen: Gewinnt Tc6 statt Th6 bei Herbert gegen Manuel? Und welchen Angriff musste Erhard gegen Volker über sich ergehen lassen?
@ Andy
Jap der.
Zumindest scheinen bei eurer Ersten im Moment genug Croissants vorhanden zu sein, um endlich den Aufstieg zu realisieren. :)
@Otti: Das Endspiel war technisch sauber gespielt worden. Es sah so aus, als ob es der C- Bauer machen würde. Scharz hatte aber mit dem H- Bauern gerde so genügend Gegenspiel. Bei Erhard war wohl die weiße Bauernphalanx gemeint. So gefährlich wars dann aber nun auch nicht…
Ich konnte leider nicht an diesem Mannschaftskampf teilnehmen, fühle micht jetzt aber, nachdem ich euren Bericht gelesen habe, als hätte ich mitgespielt. Klasse Nachbetrachtung!!