Schachvereinigung Salzgitter e.V.

Einen Tag nach dem Maifeiertag fanden sich heute in Braunschweig 52 Schachspieler zusammen, um sich beim 14. SBG-Schnellturnier um die Preise zu streiten. Dieses Jahr stellten wir wieder ca. 10 Prozent der Teilnehmer, das Fehlen von Otti wurde durch Fabian und Stefan kompensiert. Da ich leider noch keine Kreuztabelle vorliegen habe, gibt es erst einmal zwei hübsche Diagramme aus zwei von meinen neun Partien.

2. Runde, FM Amir Rezasade - Sven Hagemann

Die Stellung ist völlig ausgeglichen. Hier griff der FM jedoch entscheidend fehl und warf die Partie einzügig weg. Es geschah nämlich Dd1 (??) Sb2 nebst Sxd3 und De4+ und das entstehende Bauernendspiel ist gewonnen, da der weiße König nicht im Quadrat ist. 0:1 also.

4.Runde, Sven Hagemann - Ulf Von Hassel

Schwarz hat gerade einen zweiten Bauern auf d5 geopfert und zog in dieser Stellung das von mir nicht unerwartete, jedoch spektakuläre Sxb3, dass das ganze Brett in Flammen versetzt. Es folgte axb3 a2+ Ka1 Txc3 und Lxf7+. Diese Stellung brennt so sehr, dass ich ihr nochmal ein Diagramm widmen muss:

Lxf7+ war der einzige Gewinnzug. Schwarz steht nun völlig auf Verlust. Es folgte noch Kh8 Dxb7 Da3 Tc4 Txc4 Lxc4 Td8 Sh5 Df8 Dxg7+ und 1-0.

Eine kleine Zusammenfassung meines Abschneidens insgesamt und dem unserer vier anderen Teilnehmer (Stefan, Fabian, Olli und Andreas) gibt es dann, wenn ich die Kreuztabelle vorliegen habe. Bis dahin Euch eine schöne Zeit!

Den Link zum Endergebnis hatte ich ja bereits als Kommentar gepostet, nun ein kurzer Überblick über das Zustandekommen des Abschneidens von jedem einzelnen von uns fünf SVglern.

Andreas Brants holte einen Punkt mehr als im Vorjahr, nämlich 2,5 aus 9. Schnellschach und Blitzen werden wohl nie Andreas Disziplinen werden, jedoch muss man fairerweise sagen, dass er es durchwegs mit starker Gegnerschaft zu tun hatte. Dennoch wird jeder, der Andreas kennt, mir zustimmen, dass er wohl nicht ganz zufrieden sein wird.

Olli durfte erstmal als Oliver Karch von den SF Phalanx Zelling starten, was ihm zu einer um 140 Punkte höheren DWZ verhalf und damit zumindest in der ersten Runde einen stärkeren Gegner als mit seiner eigentlichen DWZ bescherte. Insgesamt landete Olli mit 3 Punkten einen Platz vor Andreas und spielte damit weit unter seinen Möglichkeiten. Leider habe ich keine einzige Partie von ihm gesehen und kann Euch somit auch nicht sagen, wie sein Ergebnis zu Stande kam. Dennoch lassen mehrere Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Gegner keinen guten Tag für Olli vermuten.

Sven Hagemann, also ich, startete furios in das Turnier. Nach einem Pflichtsieg in der ersten Runde durfte ich in der zweiten Runde mit Schwarz gegen FM Amir Rezasade ran. Nachdem ich etwas schlechter aus der Eröffnung kam, konnte ich im Mittelspiel ausgleichen und in ausgeglichener Stellung griff der FM entscheidend fehl (siehe Diagramm oben). Das Turnier meines Lebens hätte es wohl werden können, wenn ich meine Gewinnstellung in Runde 3 gegen den später fünftplatzierten Jan Priebe auch in einen Gewinn umgemünzt hätte. Fairerweise muss man sagen, dass Jan wohl die ganze Partie einen Tick besser stand und dann in Zeitnot einen ganzen Turm einstellte. Da wir uns jedoch beide in hochgradiger Zeitnot befanden, stellte ich den Turm wieder zurück ein und musste mich dann doch noch geschlagen geben. Naja, hier war auf alle Fälle mehr drin…
In der vierten Runde ging es dann mit Weiß gegen Ulf von Hassel. In einer taktisch geprägten Partie (siehe Diagramme oben) konnte ich den Überblick behalten und mir Punkt Nummer drei sichern. Danach gab es eine kurze, halbstündige Mittagspause.
Nach der Mittagspause musste ich ausgerechnet mit Schwarz gegen Stefan ran. Nach der Eröffnung sah es gar nicht so schlecht für mich aus, jedoch konnte Stefan im Endspiel mal wieder seine Spielstärke zur Geltung bringen und sich verdient gegen mich durchsetzen.
In der nächsten Runde, also der siebten, gab es die zweite unnötige Niederlage an diesem Tag gegen den vereins- und TWZ-losen Michael Hoffmann. In völliger Gewinnstellung stellte ich erst meine Dame gegen Turm und Figur zurück ein, um in einem immer noch gewonnenen Turmendspiel zu landen, was ich jedoch natürlich auch noch verlor…
Nach diesen zwei Niederlagen in Folge (die Mittagspause war mir wohl nicht so gut bekommen…) durfte ich nun mit Schwarz gegen Uwe Wiese vom SK Goslar ran, der einen vergifteten Bauern nahm, der ihn eine ganze Figur kostete. Punkt Nummer vier also.
In der vorletzten Runde wurde mir meine Exvereins- und Exmannschaftskollegin Bettina Blübaum zugelost. Die ganze Partie gestaltete sich recht ausgeglichen, mal stand Bettina etwas besser, mal ich. Bettina wollte sich aber wohl nicht mit einem Remis zufrieden geben, riss ihre Königsstellung auf und überzog damit die Stellung. Letztendlich konnte ich in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln und das bedeutete Punkt Nummer fünf.
Die letzte Runde sah mein zweites vereinsinternes Duell an diesem Tag vor, es ging diesmal mit Schwarz gegen Fabian. Da es jedoch überhaupt nicht Fabians Tag war, er mit dem Turnier wohl schon abgeschlossen hatte, bot er mir sehr schnell Remis, was ich natürlich nicht ablehnen konnte. Insgesamt standen also am Schluss 5,5 Punkte und Platz 11 für mich zu Buche. Ein Ergebnis, mit dem ich durchaus sehr zufrieden sein kann.
Wenn es nur im Normalschach auch so gut laufen würde, und, wenn ich dort vor allem auch nur annähernd schnell ziehen würde…

Fabian machte gestern mehrfach die Erkenntnis, warum er eigentlich auf solchen Turnieren nicht mehr mitspielt. 5 Punkte sind beileibe kein schlechtes Ergebnis, für so jemanden wie Fabian jedoch völlig unzufriedenstellend. Nach eigenen Angaben sah Fabian an diesem Tag fast gar nichts. Doppelangriffe, Abzüge, all das müssen für Fabian Fremdwörter gewesen sein. Naja, Kopf hoch Fabian, es wird auch wieder bessere Zeiten geben ;-).

Stefan spielte auch eher ein durchwachsenes Turnier und verpasste als Sechster ganz knapp die Preisränge (Für Platz 1-5 gab es Geldpreise). Er zeigte an diesem Tag für ihn ungewohnt technische Schwächen und konnte die ein oder andere Partie trotz eines Mehrbauern nicht für sich entscheiden.

Turniersieger wurde wie bereits erwähnt Dennes Abel mit 7,5 Punkten (Gegen den Stefan übrigens remisierte) vor FM Vitali Braun und Matthias Tonndorf mit jeweils 7 Punkten, jedoch der um drei Punkte besseren Feinwertung für Vitali.

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