Jan 25 2010

Die Zweite gegen Wolfsburg ohne Chance

Veröffentlicht von Michael Othmer um 20:50 unter Mannschaft

Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war

FREDI BOBIC
 

Sonntag, 24.01.10 in Salzgitter: Am fünften Spieltag hatten wir es mit dem SC Wolfsburg zu tun, der diesmal seiner Favoritenrolle mehr als gerecht wurde und unserer Zweiten überdeutlich ihre Grenzen aufzeigte.

ca. 11:30: Sven hat ein mulmiges Gefühl. Wir stehen ziemlich gut. Zu gut, wie unserem fleißigsten “SVg-Blog-Kommentare-Schreiber” schwant. “Das ist ein ganz schlechtes Zeichen!”, meint unser sechstes Brett, obwohl er durch gute Umsetzung seiner Vorbereitung selbst zu dieser misslichen Situation beigetragen hat. Bei Udo ist noch nicht viel los, Olaf hat einen Bauern eingesackt, bei Philipp hat man die Vermutung, diese Stellung schon irgendwann einmal gesehen zu haben, bei Ernst auch. Otti hat einen Bauern geopfert, aber alles noch Theorie. Sven steht bombig! Christian wahrscheinlich ebenfalls! Sorgen muss man sich allenfalls um Sebastian machen, dessen Bauernopfer seine Rechtfertigung wohl kaum in der Zugfolge findet, die unser achtes Brett gewählt hat.

12:25 Uhr: Sebastian rettet einen halben Punkt gegen Steffen Urban. Selbst in der Schlussstellung verfügt der Wolfsburger noch über einen Mehrbauern; zwar ein Doppelbauer, aber immerhin. Ein Mensch mit größerem Kampfgeist hätte unseren Mann wohl noch stundenlang gequält…

12:35 Uhr: Sven erleidet eine seiner wenigen Landesliga-Schlappen gegen Wladimir Degen. Taktisch ist bei unserem Mann einiges nicht ganz rund gelaufen. Dabei gab es vorzügliche einfache Fortsetzungen, mit denen man seinen Riesenvorteil festhalten konnte. “Na gut”, dachte ich: “Heute müssen andere die Punkte holen!”

12:55 Uhr: Christian besiegt Arnold Loewner! Unser Topscorer steht jetzt bei 4,5 aus 5! Der Mannschaftskampf steht jetzt nach Punkten ausgeglichen, aber auf den Brettern sieht es nicht allzu gut für uns aus. Trotzdem scheint ein Unentschieden noch möglich.

13:20 Uhr: Udo muss sich geschlagen bekennen! Dr. Frank Smolej, Wolfsburger Spitzenbrett und Mannschaftsleiter, hat eine hübsche Angriffsleistung gezeigt. Bei noch vier laufenden Partien sollte doch noch irgendwo ein Sieg herausspringen, oder? — Optimist müsste man sein!

13:30 Uhr: Ernst verliert gegen Dieter Jentsch. Ein taktisches Versehen in bereits schwieriger Stellung. Ein paar Züge vorher hielt ich die Stellung für ungefähr ausgeglichen, aber was weiß ich schon? Wenn man einen “Anti-Lauf” hat, gehorchen einem die Figuren nicht mehr.

13:35 Uhr: Philipp unterliegt Dr. Guido Börner. Keine “beiderseitigen Chancen”, wie einige von uns dachten. Nur gute Gewinnchancen für Weiß, und die wurden auch ziemlich konsequent genutzt. 4,5 - 1,5 für Wolfsburg!

14:15 Uhr: Otti sorgt für die nächste Null! Hartmut Scholvin fand in einem remislich aussehenden Läuferendspiel eine Gewinnidee, die mir völlig entgangen ist.

ca. 16:00 Uhr: Olaf ergattert noch einen halben Zähler gegen Dr. Joachim Schmidt-Brauns.
Endstand: 2 - 6 !

Als mir zunächst kein passendes Zitat für diesen Bericht einfiel, meinte die beste Ehefrau von allen zu mir: “Zitier dich doch selbst und schreib’, was du zu mir gesagt hast: ‘Mann, haben die uns den Arsch aufgerissen!’”. Alles in allem jedenfalls ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg für die Truppe aus der Autostadt… Den Traum vom Klassenerhalt zu realisieren wird jetzt natürlich schwer, aber noch sind wir immerhin Achter.

3 Kommentare to “Die Zweite gegen Wolfsburg ohne Chance”

  1. Sven Hagemannam 25 Jan 2010 um 21:45

    Um Thomas Versuch zu vernichten :D:
    Deiner Meinung, dass der Sieg auch in dieser Höhe verdient ist, muss ich Dir (leider) widersprechen Otti. Das sehe ich, und wahrscheinlich nicht nur ich, ein bißchen anders…
    Und als goldenes Schlusswort: Wir werden nicht absteigen, es sind immerhin noch 4 Spieltage, und da kann noch viel passieren! Basta!!

  2. Ottiam 25 Jan 2010 um 22:03

    Wer eine Schachpartie gewinnt, hat meistens die besseren Züge gemacht. Vielleicht ist er/sie auch lediglich besser mit der verstatteten Bedenkzeit umgegangen. Oder er/sie zeigte in den entscheidenden Phasen die besseren Nerven. Selbst wenn Tricks zur Anwendung kommen, die hart an der Grenze des gerade noch Erlaubten sind, zeigt der Erfolgreiche eine gewisse sportliche “Qualität”; auch wenn man sich auf diese Weise bei vielen Leuten unbeliebt macht.

    Ach so: M.E. haben unsere Wolfsburger Gäste die besseren Züge gemacht und selbst Sven kann nicht bestreiten, dass sie eine vorbildliche Fairness an den Tag gelegt haben.

  3. Sven Hagemannam 25 Jan 2010 um 22:25

    Man sollte den Tag eben nicht vor dem Abend loben…

Trackback URI | Kommentare als RSS

Was sagen Sie dazu?

Sie können folgende XHTML-Tags verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>