Feb 02 2009

Die Zweite unterliegt dem Tabellenführer

Veröffentlicht von Michael Othmer um 20:55 unter Mannschaft

Jedermann klagt über sein Gedächtnis, aber niemand über seinen Verstand

La Roche-Foucauld
 

Sonntag, 01.02.09: Das Heimspiel gegen den HSK, Tabellenführer der Landesliga Süd und, unverschämterweise, Bezwinger unserer Ersten am vergangenen Spieltag. Selbstverständlich hatten wir nicht vor uns abschlachten zu lassen, zumal den Gegner die Grippewelle voll erwischt hatte, so dass unsere Gäste lediglich sieben Spieler aufbieten konnten. Allerdings ist alles relativ, denn an sechs von den sieben verbliebenen Brettern verfügten sie jeweils über einen gewaltigen DWZ-Vorsprung. Nach der Devise: “Wir haben nichts zu verlieren!”, stürzten wir uns also in die Schlacht, um unseren Gegnern das Leben so schwer wie möglich zu machen.

11:00 Uhr: Ernst bekam seinen kampflosen Punkt, womit wir in Führung gingen. Er besteht darauf, dass seine Stellung “zu keinem Zeitpunkt schlechter war”, was hier so stehen bleiben soll, um eine fruchtlose philosophische Diskussion über den Wert dieses oder jenes ersten Zuges von Weiß zu vermeiden. Unser viertes Brett verließ uns danach für ein paar Stunden, um Schnee schippen zu gehen. Das ist keine unwichtige Tätigkeit und außerdem weitaus nervenschonender, als unserem Gepatze zuschauen zu müssen.

11:50 Uhr: Otti wurde von einem Friedensangebot seines Partners, Burkhard Treiber, überrascht. Bei heterogenen Rochaden mit Bauernsturm auf beiden Seiten schien die Schlussstellung (nach nur 17 Zügen!) schwer zu beurteilen, aber mein Gefühl war, dass meine erste eigene Idee in dieser Partie (nämlich mein 17ter Zug) nicht gut war. Kurz und gut: Wenn zwei Feiglinge aufeinandertreffen kommt oft ein Kurzremis zustande!

12:50 Uhr: Udo schaffte ein erfreuliches Remis gegen Jürgen Juhnke. Am Ende hatte unser Spitzenbrett zwar die besseren Chancen, aber nach den aufregenden Erlebnissen während dieser Kampfpartie sehnte er sich offenbar nach Erholung. Beide Spieler haben im Spielverlauf Gewinnchancen ausgelassen, so dass das Ergebnis wohl als gerecht bezeichnet werden kann. “Jeder, der heute ein Remis holt, kann angesichts der Spielstärkeunterschiede zufrieden sein”, meinte Udo nach Beendigung seiner Partie.

13:00 Uhr: Olaf nahm Nikolas Nüsken einen halben Punkt ab! Laut Rechner war die Endstellung ausgeglichen. Unser zweites Brett besaß allen Grund, auf seine Leistung stolz zu sein, denn gerade er hatte den DWZ-mäßig “überlegensten” Gegner zu bekämpfen. Es ist klar, dass jetzt die Hoffnung auf wenigstens einen Mannschaftspunkt aufzukeimen begann, doch muss man ehrlich zugeben: Die Stellungen gaben nichts dergleichen her… Zwischenstand: 2,5 - 1,5 für uns!

13:25 Uhr: Jolo, der seine aussichtslose Ruine mit reichlich Materialminus sehr lange weitergespielt hatte, reichte Anthony Petkidis die Hand zur Gratulation. Kaum aus der Theorie heraus, fasste unser fünftes Brett einen ziemlich abenteuerlichen Plan ins Auge, der in ebenjenes ging! Der junge Hannoveraner spielte seine Gewinnstellung sauber zu Ende. Der Spielstand war jetzt ausgeglichen, doch Wunder konnten, bei zwei klaren Verluststellungen, nicht mehr erwartet werden.

13:55 Uhr: Sven und Frank Spenner schüttelten sich die Hände. Mit diesem Schwarzremis kann unser siebtes Brett durchaus zufrieden sein, denn fast zeitgleich standen die Ergebnisse an Brett 3 und 8 fest, was ein langes Weiterkneten in minimal besserer Position als wenig sinnvoll erscheinen ließ.

Fabian gab seine Partie gegen Dr. Matthias Kiese auf. Die erste Niederlage in dieser Saison wird unser drittes Brett nicht aus der Bahn werfen. Immerhin hat er erstaunliche Zähigkeit beim Verteidigen einer so gut wie verlorenen Position an den Tag gelegt.

Philipp sah sich ebenfalls gezwungen, die Überlegenheit von Prof. Dr. Harald Behrens anzuerkennen. Bei unserem achten Brett scheint in der Vorbereitung etwas daneben gegangen zu sein. Sein Gegner erhöhte nach und nach den Druck und am Ende brach unser Youngster in Zeitnot ein.

So haben also die beiden Akademiker im Team aus der Landeshauptstadt für die Entscheidung gesorgt! Wie so oft kommt das Erfreuliche zum Schluss: Die Erste veranstaltete in Wolfenbüttel ein regelrechtes Scheibenschießen und gewann mit 7-1. Und: Wir sind immerhin noch Siebter, aber irgendwann sollten wir mal wieder Mannschaftspunkte holen. Im März werden wir uns mit dieser Idee näher befassen…

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