Okt 29 2007
Die Zweite: Saisonstart verpatzt!
Wir haben 40 Millionen Gründe für das Versagen, aber nicht eine einzige Entschuldigung.
Rudyard Kipling
Sonntag, 14.10.07 in Salzgitter. Um ca. 9:30 Uhr war eine riesige Spielertraube vor der Schule versammelt, um endlich zur Tat zu schreiten und die Saison 2007-08 mit möglichst guten Zügen zu beginnen. 5 von 7 Mannschaften unseres Vereins sollten an diesem Tag in unserem Spiellokal ihrem Hobby nachgehen (4 mit Heimrecht, die Fünfte als “Gast” der Vierten). Sosehr es einem Spielleiter, Mannschaftsführer und Spieler eines Großvereins auch das Herz höher schlagen lässt, die Anzahl spielbereiter Vereinsmitglieder einmal plastisch vor Augen geführt zu bekommen, soll an dieser Stelle der Grund für diesen Menschenauflauf nicht verschwiegen werden: Hätte der Hausmeister die Tür rechtzeitig geöffnet, wären die wartenden Spieler nach und nach auf die verschiedenen Klassenzimmer verteilt worden und alle Mannschaftskämpfe hätten mit weniger Hektik rechtzeitig ihren Anfang nehmen können. Zum Glück gibt es Telefon: Leicht verspätet wurden wir und einige inzwischen eingetroffene Gäste eingelassen.
Fast pünktlich konnte der in diesem Bericht zur Debatte stehende Landesliga-Vergleich SVg 2 - SC BS Gliesmarode 1 starten. Es ist faszinierend, wie schnell man alles aufgebaut bekommen kann, wenn viele helfende Hände zur Verfügung stehen!
Selbstverständlich war uns im Vorfeld klar, dass wir es mit einem der gefährlichsten Gegner in dieser Landesliga-Spielzeit zu tun haben würden, aber nachdem wir die Aufstellung der Gäste gesehen haben, rechneten wir uns doch gewisse Chancen aus, denn sie spielten “ohne zwei”; d.h. ihre beiden DWZ-stärksten fehlten. Andererseits war dadurch bei fast allen die Vorbereitung für die Katz’.
Jolo neutralisierte Jens Israel ohne größere Probleme und erreichte ein sicheres Remis mit Schwarz. Für eine lange Zeit war dies das letzte erfreuliche Resultat aus unserer Sicht.
Eine Stunde später musste ich meine Partie aufgeben: Christoph Barlag fand eine wunderbare Mattkombination.
David brauchte zehn Minuten länger für die Entscheidung den Widerstand einzustellen, nachdem er die Qualität schon ziemlich früh eingestellt hatte.
Jürgen hisste 45 Minuten danach ebenfalls die weiße Fahne. Diese Niederlage war für uns besonders schmerzlich, denn als einziger der bisher genannten Spieler unseres Teams hatte er echte Gewinnchancen. Vielleicht hat ihn das Gepatze in der oberen Bretthälfte einen Teil seiner Kampfkraft gekostet.
Christian gab seine Partie fast gleichzeitig auf, womit unsere Gesamtniederlage bereits um 14:30 Uhr besiegelt war. Eine praktisch aufgabereife Stellung hat unser erstes Brett mit viel Geduld und Hartnäckigkeit beinahe noch zum Remis geführt, aber eben nur beinahe.
Sebastian konnte seinen Gegner nach hartem Kampf niederringen und bewies damit, dass auch für uns Siege in Landesligapartien möglich sind. “Es geht aufwärts!”, war Jürgens trockener Kommentar dazu.
Udo sorgte für unseren ersten Schwarzsieg, womit dieser Kampf wenigstens nicht zu einem kompletten Desaster wurde.
Siggi hätte jetzt mit einem (durchaus möglichen) Sieg dafür sorgen können, dass wir das Resultat der Ersten aus der Vorsaison gegen den gleichen Gegner wiederholten. Jolo:” Wer ist am Ende aufgestiegen?”. Leider schloss sich unser Mann aber dann doch der Mehrheit seiner Mannschaftskollegen an und patzte eine Figur weg.
SVg 2 - SC BS Gliesmarode 1 2,5 - 5,5
Zuhause sind sogar die Wände hilfreich
russisches Sprichwort
Tja, das war’s mit der erstaunlichen Siegesserie in “unserem” Raum! In Zukunft werden wir wohl versuchen müssen besser zu spielen, statt uns auf den “genius loci” zu verlassen. Fast die komplette erste Mannschaft, die erst eine Woche später in die Oberliga-Saison startet, schaute am Sonntag bei uns vorbei! Fabian sogar vom Anfang bis zum Schluss. Leider waren wir nicht in der Lage, ihnen Besseres als das oben Beschriebene zu bieten. Dennoch danken wir ihnen dafür, dass sie uns eine Überraschung zugetraut haben.
Der Sieg unserer sympathischen Gäste fiel übrigens noch nicht einmal zu hoch aus, auch wenn es einen Zeitpunkt gab, an dem ein Unentschieden in Reichweite zu liegen schien. Für diejenigen unter den Beobachtern, welche die kurze Phase als ein 4 - 4 “auf den Brettern stand”, gesehen haben und unsere Niederlage als “unglücklich” bezeichneten sei darauf hingewiesen dass: Udo nach der Eröffnung sehr bedenklich stand; Sebastian mindestens an einer Stelle auf Verlust stand und sowohl Siggis Gewinn-, als auch Christians Remischancen sich keineswegs logisch aus dem Partieverlauf ergeben hatten. Die Mannschaft, die weniger gepatzt hat, hat verdient gewonnen!