Jul 29 2013
B-Moves
Die versprochenen Streiflichter aus meinen B-Turnier-Partien. Zunächst die einfachste Partie, die ich seit langer Zeit gespielt habe. Annähernd jeder meiner Züge war mein erster Gedanke und wurde ohne langes Überlegen gespielt. Unangenehm für meinen Gegner nicht nur wegen der Bedenkzeit, sondern auch psychologisch.
Runde 6 Pekar-Mueller nach 13.h2-h4
Der Läufer f6 garantiert für die Sicherheit des schwarzen Königs, man muss nur auf ein paar Kleinigkeiten aufpassen. 13…Dxc5 14.h5 Lg7 15.0–0–0 b5 16.hxg6 hxg6 17.Th4 Lb7 18.Tdh1
18…Lxf3 18…Tfd8? 19.Lxg6! fxg6 20.Dxg6 drohend 21.Th8# zeigt, dass Weiß durchaus noch eine Idee hat. Aber wirklich nur eine, wie mir scheint. 19.gxf3 Tfd8 20.Kb1 20.Lxg6?? Dg5+ 20…a5 21.a3 21.Lxg6?? fxg6 22.Dxg6 Df5+ 21…Tab8
22.Tf4?? Ein Patzer, der wohl durch die Perspektivlosigkeit der weißen Stellung zu erklären ist. 22…Dd6 usw
Runde 5 Mueller-Grekh nach 19…Sf6-e4
Meine schlechteste Partie hatte ich für den Setzlistenersten reserviert. Hier war schon was schiefgelaufen, das Feld c3 nervt. Also spielte ich 20.a3??, ohne auch nur im Ansatz irgendwas von der folgenden Sequenz gesehen zu haben: 20…bxa3 21.Ta1 21.S1d2 Sxd2 22.Sxd2 ist vielleicht noch erträglich. 21…d5 22.S3d2 dxc4 23.Sxc4 Td5 24.Df3 Sxc4 25.bxc4
Hier fiel ich fast vom Stuhl, als mein Gegner mit 25…Td3 den Bauer a deckte - gar nicht gesehen! 26.Sg3 Sxg3 27.hxg3 De4 28.Dxe4 Txe4 29.Tec1 Te6 30.Tcb1 Tb6 31.Txb6 axb6 32.Kf1 Tb3 33.Ke1 h5 0–1
Runde 8 Tappyrov-Mueller nach 17.0-0
Eine ungewöhnliche Benonistellung. Der schwarze f-Bauer hat und wurde auf e3, der weiße a-Bauer auf b6 geschlagen. Ich hatte das Gefühl, dass Schwarz seinen Damenflügel schneller in Gang bekommt als Weiß sein Zentrum.
17…a5 18.f4 Eher erwartet hatte ich 18.Se4 a4 (18…Sf6 19.Sg5 Sg4 20.Lf4 Tfe8 21.Se6 Lf6 und Weiß kann sich immerhin über einen Springer auf e6 freuen) 19.Ta2 Sf6 20.Sg5 Sg4 21.Lf4 Db3 22.Tfa1 Ld4 23.e3 Txf4 24.gxf4 Sxe3 ist eine von vielen möglichen Varianten.
18…a4 19.Lf2 Db4 20.Tab1? Besser 20.Ta3
20…a3
Wegen der Bindung des b2 an c3 sowie einer noch nicht ganz offensichtlichen Grundreihenschwäche verliert Weiß Material oder wird von den schwarzen Damenflügelbauern überrannt.
21.Tfc1 21.Le1 Dd4+ 22.e3 Dxd2 23.Lxd2 axb2 24.Txb2 b5
21…axb2 22.Txb2 Lxc3 23.Txc3 Ta1+ 24.Le1 24.Lf1 Lh3 24…Txe1+ 25.Kf2
Ein Gegentrick, der aber am Gegengegentrick 25…Td1 scheitert. 26.Txb4 Txd2 27.Txb7 Sf6 28.h3 Lf5 29.Ta3 Te8 30.Lf3 Le4 31.g4 Lxf3 32.Kxf3 Tdxe2 33.Tb6 T8e3+ 34.Txe3 Txe3+ 35.Kf2 Txh3 0–1
In der letzten Runde reichte dann ein Kurzremis (das ist schon ein Euphemismus!), um mit etwas Glück den ersten Platz abzusichern.