Feb 01 2009

Klarer Sieg in Hildesheim

Veröffentlicht von Andreas Klein um 01:36 unter Mannschaft

Kurz vor der sechsten Runde wenigstens noch ein Kurzbericht zur fünften. Den soliden Grundstein für den unerwartet hohen Sieg in Hildesheim konnten wir durch vier schöne Siege an den ersten vier Brettern legen. Am fünften Brett musste Sebastian unsere einzige Niederlage erleiden und die hinteren drei Bretter steuerten drei recht glückliche Unentschieden bei. Jü musste schon geraume Zeit auf den letzten drei Reihen lavieren, bevor sein Gegner im 34. Zug die Gewinnversuche einstellte. Stefan rettete sich in übler Stellung in ein Dauerschach, das keines war. Bernie ließ sich früh die Bauernstruktur an seinem Damenfügel zerstören, sein Gegner spielte dann aber lieber am Königsfügel auf Matt anstatt sich auf der anderen Seite zu bedienen. Die Mattdrohung war leicht zu parieren und schließlich brachte Bernie seine Dame aktiv ins Spiel und konnte locker ausgleichen. Alles in allem ein sehr erfreuliches Ergebnis bei einer Gewinnerwartung von 3,8:4,2 gegen uns! Vor den Momentaufnahmen aus unseren Siegpartien noch ein kleines Rätsel: was hatten die Aufstellungen unserer drei Gegner Bovenden, Tempo und Hildesheim gemeinsam und was konnte bisher bloß Peine nicht vorweisen?

Brett 1: Joachim Graf - Bernhard Hoffmann 1:0
Joachim Graf gegen Bernhard Hoffmann
Nachdem gerade auf b5 getauscht wurde, konnte sich Joachim hier mit 30. Le2 den Bauern auf c4 abholen. Schwarz gelang es zwar zunächst, mit 30.- Sf6 31.Lxc4 Lxc4 32.Txc4 Td1+ 33.Txd1 Txd1+ 34.Kf2 Se4+ 35.Ke2 Td2+ 36.Ke1 Txg2 Gegenspiel auf der zweiten Reihe zu erlangen, aber in der Folge setzte Joachim gemütlich seinen b-Bauern in Bewegung, der schließlich die Partie entschied.

Brett 2: Rüdiger Schmoldt - Siegfried Lau 0:1
Rüdiger Schmoldt gegen Siegfried Lau
Siggi weiter mit 100%! In der Diagrammstellung geht nicht sein Läufer auf b5 verloren, sondern nach 23.- bxa3 e.p. der weiße a-Bauer. Mit Hilfe dieses Bauern kommt kurz danach mit einem hübschen Motiv gleich noch eine Qualle hinzu: 24.La5 Tdb8 25.Lb6 Sb4 26.Tc1 a2 27.Lc5 Sc2 28.Txc2 a1D 29.Txa1 Txa1+, was dann zwar noch weitere 31 Züge bis zum Sieg benötigte, der aber nicht mehr gefährdet war.

Brett 3: Boris Brat - Dirk Ermel 1:0
Boris Brat gegen Dirk Ermel
Boris entschied sich nach 1.e4 c6 2.Sc3 d5 3.Sf3 dxe4 4.Sxe4 Sd7 5.Lc4 Sgf6 6.Seg5 e6 zum typischen Opfer 7.Sxf7, das in meiner Datenbank und in dieser Stellung nur in neun von 83 Partien gespielt wurde, bei einem Ergebnis von +4=1-4. Ob das Opfer also wirklich korrekt ist, ist schwer zu sagen, in der Partiefolge fand Ermel jedenfalls keinen Weg, Boris’ Druck abzuschütteln: 7.- Kxf7 8.Sg5+ Ke8 9.Sxe6 De7 10.0-0 Sc5 11.Sg5 Sd5 12.d4 Se6 13.Te1 Kd8 14.Lxd5 cxd5 15.Df3 Sxg5 16.Dxd5+ Dd6 17.Lxg5+ Kc7 18.Df7+ Dd7 19.Lf4+ Kb6 20.Db3+ Ka6 21.a4 b6 22.Dd3+ Kb7 23.De4+ Dc6 24.d5 Dg6 25.De5 Df7 26.a5 Lc5 27.a6#

Brett 4: Lars Meineke - Andreas Klein 0:1
Lars Meineke gegen Andreas Klein
Die Mehrqualle wäre sicherlich nur schwer zu verwerten gewesen, wenn Meineke mir hier nicht erheblich entgegengekommen wäre. Ich hatte gerade mit 31.- a5 seinen Damenflügel befragt und erfreulicherweise hatte er auf a5 zugegriffen, was in der Diagrammstellung den Einschlag 32.- Lxc5 zulässt. Wie üblich befasste ich mich erst nach diesem Zug mit den Folgen des Zwischenzugs 33. Sd2. Stellungsglück hätte mir nach 33.- De6 immer noch klaren Vorteil belassen, aber das musste ich zum Glück nicht am Brett finden, da der einzige Zug kam, den ich “berechnet” hatte: 33.dxc5 Sxc5 34.Dd2 Dxc3 35.Dxc3 Se4+ 36.Ke3 Sxc3+ und nach weiteren elf Zügen war der Punkt unter Dach und Fach.

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