Jan 22 2009
Same Procedure as Every Year
Die Erste verliert wie üblich gegen den HSK
Vergangenen Sonntag fand endlich das sehnsüchtig erwartete Duell der beiden Tabellenführer der Landesliga Süd statt. Beide Mannschaften traten in Bestbesetzung an, der Boden für einen spannenden Schachnachmittag war also bereitet. Bedauerlicherweise konnten wir unsere hohe Motivation nicht zu hundert Prozent auf die Geschehnisse auf den Brettern übertragen, und so endete der Mannschaftskampf mit einer denkbar knappen 3,5 – 4,5 – Niederlage. Nachfolgend der Mannschaftskampf aus meiner Sicht. Fehlerhafte Stellungseinschätzungen bitte ich zu entschuldigen; wegen IT-Problemen konnte ich weder Rybka befragen noch die sonst gewohnten Diagramme generieren.
Der Beginn war verheißungsvoll: Stefan glich an 1 gegen Juhnke leicht aus und übernahm die Initiative. André opferte an 4 gegen Cordes einen Bauern und erlangte mehr als gute Kompensation. Mats’ Gegner Schulz beging einen strategischen Fehler und ließ sich einen isolierten Doppelbauern verpassen – hier hatten wir klaren Vorteil. An 8 spielte Marcel mit den weißen Steinen von Beginn an druckvoll, und Spenner gelang es nicht, auszugleichen.
Die einzige wirklich besorgniserregende Stellung hatte zu diesem Zeitpunkt Dietmar, der an 3 gegen Kiese eine passive Stellung mit einem rückständigen Bauern verteidigen musste.
Als sich die Zeitnotphase näherte, hatte sich dieses Bild leider zu unseren Ungunsten gewandelt. Zu Stephans ereignislosem Remis gegen Petkidis an 5 waren noch die von Stefan, dessen Stellung kein echtes Spiel auf Gewinn hergab, von Pit, der sich mit seiner Gegnerin Mai einig war, das ihre Stellung zu unklar zum weiterspielen war, und auch von Mats gekommen, der sich in unserer zu diesem Zeitpunkt besten Stellung wegen abzusehender Zeitprobleme gezwungen sah, in eine Stellungswiederholung einzuwilligen: 2 – 2
Vier Partien gingen also in die Zeitnot, und hier verlor zunächst André aufgrund eines taktischen Übersehens Material und die Partie, bevor auch ich Nüsken zu seinem im Großen und Ganzen ungefährdeten Start – Ziel – Sieg beglückwünschen musste: 2 – 4
Der Kampf war damit entschieden, denn Marcel hatte zwar mittlerweile entscheidenden Vorteil erlangt, aber Dietmar konnte in einem Läuferendspiel mit Minusbauer lediglich noch auf Remis hoffen. Kiese sah auch bald kein Weiterkommen mehr, und nachdem nach einer Weile auch Marcels Gegner seinen Widerstand einstellte, stand das 3,5 – 4,5 fest.
Fazit, weil ich noch ein paar Phrasen gut habe: Am Ende gewann mit dem HSK die glücklichere Mannschaft, wenngleich natürlich nicht unverdient. Es hätte auch andersherum ausgehen können, aber wir nutzen unsere Chancen an diesem Tag eben nicht konsequent genug. Angesichts unseres Rückstandes von zwei Mannschaftspunkten und dem im Vergleich mit den Hannoveranern etwas schwereren Restprogramm ist der Aufstieg nun in weite Ferne gerückt. Bleibt nur, die Saison konzentriert zu Ende zu spielen und auf einen, wenn auch unwahrscheinlichen, Ausrutscher der Konkurrenz zu hoffen.
Leider habe ich derzeit keine IT-Probleme, weshalb ich wieder Fritz befragen und Diagramme anfertigen werde. Da die Dritte aber in Hildesheim unglaublich hochklassiges Schach gespielt hat, fällt die Auswahl der spannendsten Stellen derart schwer, dass ich erst nächste Woche, wenn wir aus Brakel zurück sind, dazu kommen werde. Die Wartezeit könnt ihr euch einerseits mit Daumendrücken vertreiben, andererseits aber auch mit der musikalischen Zusammenfassung sämtlicher IT-Probleme (jedenfalls wenn ihr das hier trotz eurer IT-Probleme lesen könnt):
Dein Bericht ist recht objektiv - das finde ich sehr gut angesichts dieser bitteren Niederlage (und deiner). Professionelle Leistung!