Jun 08 2008
Sixpack in Bad Harzburg: Auftrag ausgeführt!
Es ist keine gute Strategie, es immer wieder mit den gleichen erfolglosen Nasen zu versuchen!
Fabian Müller
In unserem Verein gibt es Spieler, die sich in Ströbeck Jahr für Jahr auf die Jagd nach der Torte machen. Mancher gebärdet sich dabei wie Captain Ahab, der unbedingt seinen weißen Wal erlegen muss. Eine Analogie gibt es beim Turnier um den Bruno-Holm-Pokal in Bad Harzburg, wo Jü und ich regelmäßig versuchen, den “Feuervogel” unserer früheren sportlichen Form einzufangen, um noch einmal den Pott nach Salzgitter zu entführen. Im Jahre 2005 gelang uns dies in der Besetzung Jü, M. Tonndorf und Otti, wobei Jü damals sogar Einzelsieger wurde. Seitdem sind wir in der Besetzung Fabian, Jü und Otti zweimal Zweiter hinter Bad Salzdetfurth geworden. So etwas wurmt natürlich!
Das diesem Bericht vorangestellte Zitat unseres Vereinsmeisters bezieht sich auf unsere vergeblichen Bemühungen der letzten zwei Jahre, und da bei uns die Meinung des Champs etwas gilt, wurden Marcel, Siggi und Sven als Verstärkung mitgenommen. “Je mehr, desto besser”, dachten wir uns, doch dabei hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Aus irgendeinem kühlen Grunde hielt es die Turnierleitung für richtig, unser Sixpack in zwei Dreier-Mannschaften aufzuteilen. Die Aufteilung erfolgte zu unserem Verdruss auch noch nach längst nicht mehr aktuellen Wertungszahlen, sodass unsere Erste mal wieder in der Besetzung Fabian, Jü und Otti anzutreten hatte. Wären wir zu fünft gewesen, hätten die drei besten Ergebnisse für die Teamwertung gezählt, doch so wurde aus einem erhofften Vorteil ein gravierender Nachteil für uns, denn unser Hauptkonkurrent hatte vier starke Spieler dabei und somit ein Streichergebnis. Wir beschlossen, kein großes Lamento zu machen, sondern einfach unter erschwerenden Umständen unsere Mission zu erfüllen. Schließlich hatte Andy uns folgendes mit auf den Weg gegeben: “Kommt mir nicht ohne Pokal zurück!”. Und da auch Andys Meinung bei uns etwas gilt…
In der ersten Runde gewannen Fabian, Jü und ich für die Erste. Marcel verlor gegen Fabian (das ist okay), aber Sven und Siggi verloren leider gegen zwei Bad Salzdetfurther, was natürlich die Stimmung trübte.
Runde 2: Fabian verlor gegen Gerald Wiege, der ihm oft Probleme bereitet. Jü gewann wieder! Sven und Siggi gewannen, während Marcel Remis machte. Um den durch Fabians Klatsche verlorenen Boden gegenüber Bad Salzdetfurth wieder gutzumachen, musste ich versuchen, ein ehemaliges Mitglied der SF Salzgitter zu besiegen. Mein Spielpartner hatte mich klar überspielt, doch plötzlich wollte er einen gedeckten Bauern mit dem Turm schlagen und berührte beide Steine. Seinen Fehler bemerkend, machte er mit dem Turm einen anderen Zug! Ziemlich perplex dachte ich ernsthaft darüber nach, die Partie unter diesen Umständen aufzugeben… Doch dann besann ich mich, dass es hier ja auch ums Prinzip und um die Mannschaft ging. Also wies ich den jungen Mann auf die “Berührt-geführt-Regel” hin, worauf er seinen ursprünglich beabsichtigten Verlustzug ausführte und mir ein ärgerliches “Wenn du den Punkt geschenkt haben willst!” entgegenbrachte. Da ich nur noch eine Minute auf der Uhr hatte, spielte er bei riesigem materiellem Minus fast bis zum Matt weiter…
Runde 3: Fabian schlug Siggi. Jü schlug Gerald Wiege (der Vereinsmeister wurde gerächt!). Marcel gewann, während Sven ein Remis erreichte. Ich gewann auch; diesmal ohne unerfreuliche Begleitumstände…
Runde 4: Fabian gewann gegen Jürgen Schwetje (Team-Wertung!). Jü verlor aus klarer Gewinnstellung gegen mich. Es gibt doch noch Leute, die einen Figureneinsteller in Gewinnstellung mannhaft hinnehmen können… . Marcel und Siggi gewannen. Sven ließ sich nach eigener Aussage von M. Pape “bescheißen”.
Runde 5: Fabian besiegte Jü und ich gewann auch (5 aus 5, erster Platz zur Mittagspause!). Marcel rächte Sven, indem er Manfred Pape einen Punkt abknöpfte. Sven schlug Siggi, dem langsam dämmerte, dass er nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte…
Runde 6: Nach der Mittagspause besiegte mich Fabian und übernahm nach Wertung die Führung. Jü tat die Pause offenbar nicht besonders gut, denn er verlor einen Punkt gegen Kurt Buhle. Marcel gewann, während Siggi mal wieder einen ganzen Punkt und Sven ein Remis beisteuerte…
Runde 7: Fabian machte Remis, Jü ebenso und ich übernahm durch einen Sieg gegen Marcel wieder die alleinige Führung. Sven gewann und Siggi verlor. Kurt Buhle hätte seinen Fehler aus der sechsten Runde wieder gutmachen können, doch verlor er gegen André Wiege, wodurch uns Konkurrent Nr.1 auf den Fersen blieb…
Runde 8: Fabian schlug André Wiege (wieder Team-Wertung!). Jü verlor. Mit einer gehörigen Portion Schachglück gewann ich gegen einen mich heftig mit dem Blackmar-Diemer-Gambit anspringenden Manfred Pape und verteidigte die Spitzenposition. Zu unser aller Freude schlug Marcel oben genanntes Ex-SF-Mitglied, während Siggi gegen Gerald Wiege gewann und Sven verlor…
Runde 9: Fabian gewann seine Partie; und weil ich gegen Jürgen Schwetje verlor (wie immer!) wurde er damit alleiniger Turniersieger. Herzlichen Glückwunsch! Jü schraubte sein Ergebnis noch auf 50 Prozent hoch und sicherte uns damit den Mannschaftssieg! Marcel, Sven und Siggi gewannen ihre Partien und so erreichte unsere Zweite noch einen hervorragenden dritten Platz!
Ottis Einzelkritik
Fabian: 7,5 Punkte, Platz 1! Den Sieger kritisiert man nicht…
Otti: 7 Punkte, Platz 2. Zeigte ansteigende Form. Ob´s für einen Platz in einer Landesliga-Mannschaft reicht?– Die Blitz-Session mit Andy am Freitag hat geholfen…
Marcel: 6,5 Punkte, Platz 4. Mit ihm in der Ersten hätten wir die Mannschaftswertung deutlicher gewonnen. Er ist ein echtes Schnellschach-Tier!
Sven: 5 Punkte, Platz 8. Ließ immerhin sieben Leute mit besseren Wertungszahlen hinter sich. Trug einiges zur guten Stimmung bei!
Siggi: 5 Punkte, Platz 9. Also der ließ dann sechs mit besseren Zahlen hinter sich, wobei die Zahlen natürlich nicht die aktuellsten waren…
Jü: 4,5 Punkte, Platz 15. In diesem starken Feld kann das jederzeit passieren. “Meine ehemals gute Elo hat mir zu einem Turniersieg verholfen!”, meinte er lakonisch…
Der Mannschaftserfolg war übrigens dringend notwendig; Bad Salzdetfurth hätte den Pott im Erfolgsfalle behalten dürfen! Die Jungs gewannen ihn 1999, 2004, 2006 und 2007. Die SVg gewann ihn in diesem Jahr erstmals, wobei zu überlegen wäre, wie die Siege von 2002 (SSV) und 2005 (SF) zu bewerten sind…
Leider hatte das Turnier in diesem Jahr nur 26 Teilnehmer, was angesichts des anheimelnden Ambientes und der vorbildlichen Turnierleitung (die Auslosungen hängen sehr schnell an der Wand, keine Verzögerungen; fast so schnell wie bei Andy), sowie des trotzdem noch ziemlich spielstarken Teilnehmerfeldes (mit meiner alten DWZ = 2010 war ich der dreizehnte der Setzliste) eigentlich sehr schade ist.
Marcel verlor gegen Fabian (das ist okay)
WAS IST DARAN OK?????????????
NUR EIN SIEG IST OK, WENN MARCI SPIELT: DER REST KANN RUHIG VERLIEREN
Richtig, Marci ist der Beste!!!
“Fabian gewann seine Partie; und weil ich gegen Jürgen Schwetje verlor (wie immer!), wurde er damit alleiniger Turniersieger.”
Ich will ja nicht meckern/penibel sein, aber diesen Satz könnte man genauso verstehen, dass Jürgen Schwetje durch den Sieg gegen Dich Turniersieger wurde und nicht Fabian…..
Wer zum T***** ist eigentlich Micha? Ich tippe mal auf….. Marcels Papa!? Also der Micha, der hier den ersten Post geschrieben hat..
Noch ein Kommentar zu Runde 4:
“Sven ließ sich nach eigener Aussage von M. Pape “bescheissen”” hört sich für mich irgendwie an, als sei meine Aussage nicht glaubwürdig gewesen.. ;) ^^. Naja, egal, es war nunmal leider die Wahrheit….. und ich wurde (leider) auch von vielen später “aufgeklärt”, dass M. Pape gerne schlecht aus der Eröffnung herauskommt, um die Leute dann später zu “bescheissen”. Ist mir somit ein Rätsel, wie er Dich, Otti, mit seinem Blackmar-Diemer-Gambit “anspringen” konnte… bei mir hat er dieses nämlich völlig misshandelt…..
Achja, in Runde 8 hatte ich einige ganz interessante Stellung, in der ich mindestens Dauerschach hatte, bei der ich mich aber zum weiterspielen entschied, um sie dann noch zu “vergeigen”….. a propos: Wie kann man in diesen Blog Diagramme “hochskalieren” (wie es Fabian so schön zu sagen pflegt…).
Insgesamt bin ich jedoch eigtl ganz zufrieden, auch wenn ich von M. Pape “betrogen” wurde, so hatte ich, wie es im Schnellschach nun mal ist, in der ein oder anderen Partie auch Glück…..
Es hätte zwar noch besser laufen können, aber hätte wäre wenn….. ;).
Auf alle Fälle freut es mich zu hören, dass ich mit zur guten Stimmung beigetragen habe, und fühle mich schon seit kurzer Zeit in meinem neuen Verein gut aufgehoben und richtig wohl :). Ich hoffe mal, das bleibt so ;).
Ich hoffe, man sieht die meisten von Euch am nächsten Sonntag bei unserem BKK-Schnellschachturnier!
Grüße und bis dann,
Sven
Noch ein kleiner kurzer Nachtrag: Vereinsduelle auf solchen Turnieren finde ich immer blöd…
Marci Darci? ;-)
@Andy: Hast du Sven schon einen Account eingerichtet? Er bettelt darum, Berichte zu schreiben.
@Sven: Ich glaube nicht, dass Marcels Vater sich hier als “Micha” anmelden würde.
Und wer ist der mit der Shift-Taste ausgerutschte THomas?
Wer sich dahinter versteckt, ist tatsächlich nicht so klar; hinter beiden steckt der Gleiche!!
Wer ist denn Micha bzw. THomas?
Also ich finde ihn gut ;)
Marci Darci??? - hör ma zu Kollege! ;)
Ottis Leistung will ich gar nicht wissen… wenn ich schon mit dem 4.Platz ne 23er Leistung erreiche. Nochmal ganz dickes Lob!
Mit Fabis Sieg war ja in Expertenkreisen zurechnen…
Die Stellung aus Runde 1 war am Schluss -0.20 also nichts los…
Aber mein Ü-EI will ich trotzdem! ;)